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isw Newsletter Juli 2024

isw Newsletter Juli 2024

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isw - sozial-ökologische Wirtschaftsforschung e.V.

Newsletter Juli 2024

Veranstaltungen

Marxistische Studienwoche 2024
12.
15.08.2024 / Haus der Jugend Frankfurt a.M.

Krise der Herrschaftssysteme und Rechtsentwicklung

veranstaltet von der Heinz Jung-Stiftung (Frankfurt/M.) in Verbindung mit der Redaktion Z und dem ISW (München)
 

Die Marxistische Studienwoche richtet sich vornehmlich an Studierende und junge Aktive.

Im Mittelpunkt der Studienwoche wird die Frage nach den sozialökonomischen, politischen und ideologischen Ursachen der gegenwärtigen Rechtsentwicklung stehen, die sich vor dem Hintergrund der Krise bestehender Herrschaftssysteme in vielen Ländern abzeichnet, so auch in der Bundesrepublik. Ausgehend von historischen Erfahrungen mit entsprechenden Krisenkonstellationen (u.a. des Faschismus in Deutschland) und darauf bezogenen marxistischen Analysen geht es sowohl um die internationale Ebene wie um die Rechtsentwicklung in der BRD: Wie sind Rechtsentwicklung und Rechtspopulismus heute theoretisch zu fassen? Wer und was treibt sie voran? Wie können Gegenkräfte mobilisiert werden?
 
Neben Vorträgen und Diskussionsrunden gibt es vertiefende Workshops/Lektüregruppen und ein kulturelles Rahmenprogramm, bei dem die Frankfurter Auschwitzprozesse und das Wirken Fritz Bauers als hessischer Generalstaatsanwalt im Mittelpunkt stehen.


Nähere Informationen zum Programm auf den Z-Kanälen (Website, Facebook, Instagram, Twitter, Telegram).

 

Kostenbeteiligung: 60,- Euro/Person bei Unterbringung in Mehrbettzimmern, incl. Verpflegung.

 

Kontakt: willy.sabautzki@gmx.net
Anmeldung unter: redaktion@zme.de


 

Kommentare und Beiträge

Grundgesetz
Eine sanfte Landung oder ein faules Ei – a soft landing or curate´s egg?

Michael Roberts

 

Kürzlich  hat die Weltbank ihre neuesten globalen Wirtschaftsaussichten veröffentlicht.  Die Realität sieht so aus, dass, obwohl das reale BIP weltweit nicht schrumpft, mehrere große Volkswirtschaften bestenfalls stagnieren und das weltweite Wachstum deutlich unter der durchschnittlichen Rate von 3,1 % vor der Pandemie bleiben wird. Berücksichtigt sind dabei auch die schneller wachsenden Länder Indien, Indonesien und China. Die Ökonomen der Weltbank gehen davon aus, dass sich die Weltwirtschaft im Jahr 2024 zum ersten Mal seit drei Jahren "stabilisiert".  Die vorhergesagte Rezession blieb in 2023 aus und die Weltwirtschaft bewegt sich in Richtung einer "sanften Landung".  Das reale BIP-Wachstum wird 2024 weltweit 2,6 % betragen, genau so viel wie 2023, und im nächsten Jahr wird es leicht auf 2,7 % ansteigen. Einen Einbruch oder eine Schrumpfung hat es folglich nicht gegeben. Es wäre  zutreffender, statt von einer sanften Landung  von einem faulen Ei, einem curate´s egg zu sprechen,  ein altmodischer Begriff für etwas, das teilweise schlecht und teilweise gut ist, oder genauer gesagt für etwas, das offensichtlich und vollständig schlecht ist, aber aus Höflichkeit so beschrieben wird, als hätte es dennoch gute Eigenschaften.

 

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Fake News vs. Fakten
Europa auf dem Weg nach rechts

Jörg Kronauer

 

Europa hat gewählt. Im Nachgang zu den Parlamentswahlen analysiert und bewertet Jörg Kronauer die Ergebnisse und die sich abzeichnenden politischen Konstellationen.
Schwerpunktmässig bezieht er sich in seinen Ausführungen auf die zu erwartende  politische Ausrichtung der EU-Eliten und der von ihr seit langem eskalierenden Sanktionspolitik. Zudem trifft er eine Einschätzung zu dem gewollten Umgang mit den Wirtschaftsmächten USA und China. Er wirft einen kritischen Blick auf die sich voraussichtlich verschärfende Flüchtlingspolitik, die Aufnahme zusätzlicher Länder in die EU-Länder-Gemeinschaft sowie die weitere Ausrichtung der Russland-Politik.

 

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Pseudo-Wissenschaft im reinen Kapitalinteresse

Franz Garnreiter

 

Die Schweizer private Hochschule IMD, International Institute for Management Development veröffentlicht jährlich eine Länderliste, in der die Länder der Welt (bzw. diejenigen, über die man entsprechende Details erfährt) nach ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit angeordnet werden.  Aufgrund der jüngsten Ausgabe dieser Länderliste, bezeichnet als ein World Competitiveness Ranking, herrscht Panik in den seriösen Medien, weil Deutschland auf Platz 24 von 67 erfassten Ländern abrutschte. Wo Deutschland doch in die absolute Spitzengruppe gehört, und bis vor einigen Jahren dort auch war. Und jetzt? Totales Desaster? Deutschland geht bald unter? Die Ampel-Regierung versemmelt unseren Wohlstand und muss schleunigst abgelöst werden? So in etwa lauten landauf, landab die Kommentare seitens des Kapitals und der Kapitalfreunde.

 

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Die scheiternde Aufholjagd

Redaktion German-Foreign-Policy

 

Die ambitionierten Pläne Berlins und Brüssels, die EU zu einem führenden Standort der Halbleiterfertigung auszubauen, geraten zunehmend ins Stocken. Die Aufholjagd in der Chipproduktion und der Batteriefertigung könnte scheitern. Laut aktuellen Berichten wird der US-Chipproduzent Wolfspeed eine mehrere Milliarden Euro schwere Investition im Saarland mindestens bis ins Jahr 2025 verzögern. Auch der US-Halbleiterhersteller Intel verschiebt den Beginn des Baus einer Chipfabrik bei Magdeburg  auf das kommende Jahr. Ursachen sind unter anderem Verzögerungen bei der Genehmigung staatlicher Subventionen durch die EU, aber auch, dass die aktuelle Schwäche auf dem Elektroautomarkt und eine womöglich verlangsamte Umstellung auf erneuerbare Energien die Chipnachfrage drastisch bremsen könnte. Hinzu kommt, dass die EU im transatlantischen Subventionswettlauf den Vereinigten Staaten immer häufiger unterliegt: Washington zahlt High-Tech-Konzernen für eine Ansiedlung im eigenen Land höhere Beträge als Berlin bzw. Brüssel. Auch auf dem zweiten High-Tech-Sektor, auf dem die EU rasch aufholen will – bei der Batteriefertigung –, zeichnen sich empfindliche Rückschläge ab, vor allem gegenüber China.

 

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Europa wohin? 

Peter Wahl

 

Wo steht Europa? Wohin treibt Europa? Wie ist die geopolitische, wie die wirtschaftliche Lage? Bricht es auseinander oder hält es zusammen? Gib es noch eine fortschrittliche Leitidee? Peter Wahl sieht als Globalisierungsexperte mit Welt- und Weitblick auf die spezielle Konstruktion der EU, ihre Chancen und Hürden. Als Ausgangspunkt der Debatte um den zukünftigen Weg Europas referenziert er wichtige Aussagen des Philosophen Immanuel Kant, die bis heute im europapolitischen Diskurs eine Rolle spielen. So heißt es bei Kant in einer Schrift mit dem bezeichnenden Namen Vom ewigen Frieden mit Bezug auf das Völkerrecht, die Beziehungen zwischen den Völkern sollen auf einen Föderalismus freier Staaten gegründet sein. Den  Gedanken des Friedens erläutert der Autor in  der Folge in vielfältigen Varianten entlang des zentralen Leitmotivs des Europa-Narrativs,  das von allen politischen Lagern von links bis rechts außen in ihre Aussagen eingebunden wird.  Die Idee der wirtschaftlichen Integration und die Kapitalinteressen bilden einen weiteren Schwerpunkt der Auseinandersetzung mit dem europäischen Grundgedanken der Schaffung einer gemeinsamen Währungseinheit, ohne den Grundgedanken des Neoliberalismus, der Aufrechterhaltung des freien Marktes in Frage zu stellen. Der Autor Bezug auf die Facetten der europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik und ihre Verpflichtung zum Militärbündnis NATO. Aus staatstheoretischer Sicht bleibe die EU dennoch eine Hybridkonstruktion im Gegensatz zu einem vereinheitlichten Staat, der mit seinen 27 Mitgliedsstaaten mit einer Überdehnung konfrontiert ist, die eine Konsensbildung nahezu unmöglich mache.

 

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EU-Wahl: Der rechte Wind über der Union. Linksfraktion stabil 

Leo Mayer

 

Trotz der Erfolge ultrarechter und nationalistischer Parteien in vielen EU-Ländern, werden die drei Fraktionen der politischen Mitte - die christdemokratische EVP, die sozialdemokratische S&D und die liberale Renew - auch im neuen Europaparlament eine klare Mehrheit bilden können. Im Wahlkampf hatte sich Ursula von der Leyen auch offen für eine Zusammenarbeit mit ultrarechten Parteien gezeigt, wie etwa mit den faschistischen Fratelli d’Italia von Italiens Regierungschefin Georgia Meloni. Abzuwägen waren dabei Kriterien wie die Position gegenüber der NATO, pro Ukraine und gegen Russland. Die Zusammenarbeit mit der extremen Rechten in Europa scheint kein Tabu mehr zu sein.

 

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Forderung eines Inflationsausgleichs für Rentnerinnen und Rentner in der Höhe von 3.000 Euro 

Tobias Weißert

 

Gemäß der Inflationsausgleichszahlung für Beamte und Pensionäre auch den Rentner*innen eine Inflationsausgleichszahlung zu gewähren, wurde zuerst von der Vorsitzenden des VdK Verena Bentele erhoben. Inzwischen hat sich daraus insbesondere in Norddeutschland ein breites Bündnis aus Sozialverbänden und Gliederungen insbesondere der IG Metall gebildet.  Bettina Hagedorn von der SPD nimmt auf ein Schreiben der Senioreninitiative zur Forderung eines Inflationsausgleichs von 3.000 Euro für Rentnerinnen und Rentner ausführlich Bezug und merkt an, dass die Forderung wohl  berechtigt,  aber aufgrund der aktuellen Haushaltslage des Bundes absolut unerfüllbar sei.

 

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Die nächste Zeitenwende 

Redaktion German-Foreign-Policy

 

Deutschland und Europa stünden  nach den Ergebnissen einer aktuellen Studie der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP)n vor einer zweiten „Zeitenwende“.
Demnach seit nach der US-Präsidentenwahl am 5. November mit einer deutlichen Reduzierung der US-Militäraktivitäten in Europa zu rechnen, unabhängig vom Gewinner dieser Wahlen.
Auch Joe Biden werde „im Zweifelsfall“ einem etwaigen Krieg gegen China um Taiwan Vorrang vor einer fortgesetzten Unterstützung der Ukraine in deren Krieg gegen Russland einräumen, so die Prognose des SWP. Es werde daher „die Hauptaufgabe“ der deutschen Außen- und Militärpolitik sein, die EU bzw. die NATO-Staaten Europas künftig gegen Russland „zu sichern“.  Danach müßte sich die zukünftige Aufrüstung in jedem Fall ausrichten. Von kleineren Militäreinsätzen in aller Welt müsse man daher jetzt Abstand nehmen. Dies stimme  nicht zuletzt mit Überlegungen in den USA überein, dass   das drohende Szenario dreier gleichzeitig zu führender Kriege – gegen Russland, in Nah- und Mittelost, gegen China – nur mit massiv hochgerüsteten Verbündeten zu gewinnen sei.

 

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Big Data im Betrieb – Daten als Rohstoff des 21. Jahrhundert 

Marcus Schwarzbach

 

Daten werden als Rohstoff des 21. Jahrhunderts bezeichnet. Jede Produktionshalle kann als „Drehscheibe“ gesehen werden: Lieferungen kommen an, wandern durch die Stationen, werden bearbeitet, Produkte verlassen das Unternehmen. Diese Abläufe sind heute in der Regel miteinander vernetzt, die Drehscheiben-Funktion zeigt sich auch in der Digitalisierung: Jeder Prozess in der analogen Halle erzeugt mittlerweile digitale Daten. Jeder Produktionsschritt kann als Datensatz gesehen werden. In den ersten Überlegungen zum „Industrie 4.0“-Konzept spielte der „gemeinsame Datenraum“ eine große Rolle. Daten zu Prozessen, die sich in vielen Betrieben wiederholen, sollten gemeinsam dokumentiert und allen beteiligten Firmen zur Verfügung gestellt werden. Dabei können sich wichtige Daten aus Logistikprozessen, dem autonomen Stapler oder den Abläufen in der Produktion ergeben. Die Sorge von Managern, hierbei Betriebsgeheimnisse bekannt zu geben, ist groß, so dass der Betriebsegoismus zum Start erster 4.0-Ideen übergreifende Projekte zunächst verhinderte. 

 

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Künstliche Intelligenz KI: EU-Verordnung mit gewollten Lücken  

Redaktion German-Foreign-Policy

 

Entgegen der Behauptung, Brüssel habe sich vor allem um den Schutz der Bürger bemüht, sicherten die Mitgliedstaaten ihren Repressionsapparaten recht ausgedehnte Möglichkeiten zur Nutzung von KI, vor allem zu Zwecken der Strafverfolgung oder der Flüchtlingsabwehr. So darf etwa ortsbezogenes „Predictive Policing“ (Einsatz von Datenanalyse und Algorithmen in der Polizeiarbeit) weiter betrieben werden, obwohl es Kritikern zufolge vor allem dazu führt, Stadtteile und Regionen, in denen finanzschwache Minderheiten leben, verschärfter Überwachung und Kontolle zu unterwerfen. Sogar eine KI-gesteuerte Überwachung in Echtzeit darf bei bloßer Annahme einer Gefahrenlage genehmigt und praktiziert werden. Kritiker urteilen, vor allem Deutschland und Frankreich hätten diverse Schlupflöcher und Leerstellen in der Regulierung durchgesetzt.  In offenem Widerspruch zum Lob der Bundesregierung mehren sich längst kritische Stimmen, die vor den Gefahren, Ausnaheregelungen und Leerstellen in der Verordnung warnen. Ende Mai 2024 etwa wies das Portal netzpolitik.org darauf hin, Polizeibehörden in der EU könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz versucht sein, sogenanntes Predictive Policing zu praktizieren.

 

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KI und Arbeitsproduktivität 

Michael Roberts Blog

 

Künstliche Intelligenz (KI) und die Auswirkungen der neuen Sprachlernmodelle mit verallgemeinerter Intelligenz ist nicht nur medial, sondern vor allem auch aus wirtschaftlicher Perspektive ein intensiv betrachtetes Thema. Von besonderem Interesse sind dabei die Auswirkungen von KI-Sprachlernmodulen auf die Arbeitsplätze von Arbeitnehmern und die Arbeitsproduktivität. Die Ökonomen der Investmentbank Goldman Sachs prognostizieren, dass die Technologie, wenn sie hält, was sie verspricht, zu einer "erheblichen Störung" des Arbeitsmarktes führen würde, indem sie 300 Millionen Vollzeitbeschäftigte in den großen Volkswirtschaften der Automatisierung der Arbeitsplätze aussetzt. Juristen und Verwaltungsangestellte würden zu denjenigen gehören, die am stärksten von Entlassungen bedroht wären. Auf der Grundlage von Daten über die Aufgaben, die in Tausenden von Berufen typischerweise ausgeführt werden, errechneten die Forscher, dass etwa zwei Drittel der Arbeitsplätze in den USA und in Europa zu einem gewissen Grad durch KI-Automatisierung bedroht wären. Für die meisten Menschen würde weniger als die Hälfte ihres Arbeitspensums automatisiert werden.

 

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Autoindustrie: Die Lage wird jeden Tag dringlicher.

Stephan Krull

 

Während die Klimakatastrophe unübersehbar geworden ist, bahnt sich eine klimapolitische Rolle rückwärts an. Nachdem in Deutschland und anderen Ländern der EU die Diskussion losgetreten wurde, das Verbrenner-Aus zu kippen, nährt nun auch der Betriebsratschef von Audi die Hoffnung, dass es so weitergehen kann wie bisher. Die IG Metall steht zwar zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens, ist dennoch– trotz guter gemeinsamer Positionen mit Umwelt- und Sozialverbänden – ziemlich ratlos in der Debatte und den Aktionen um die Verkehrswende. Die eingebrochene Nachfrage nach Elektroautos lässt nun Zweifel an dem Ziel der Klimaneutralität aufkommen – nicht jedoch an der Produktionsstrategie der Autokonzerne. BMW-Boss Zipse hat kein Datum für ein Aus von Benzinern und Diesel gesetzt und will weiter in die Technik investieren. Der Plan von Mercedes, ab 2030 nur noch Elektroantriebe anzubieten, ist gestrichen. Der Klimawandel soll anderswo gestoppt werden. Die Verkehrswende mit einem kräftigen Ausbau des ÖPNV könnte ebenso ausbleiben wie die Umstellung auf Wärmepumpen, kleine und sparsame und preiswerte E-Autos kämen aus China.
 Der klimapolitische Backlash wäre vollkommen, die Klimakatastrophe nähme mit allen fürchterlichen Folgen ihren Lauf und die soziale Katastrophe wäre nur um kurze Zeit verschoben und in andere Weltregionen ausgelagert. 

 

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Gendergerechte Sprache „unzulässig“: Der Anfang einer Verbotsspirale?

Mandy Tröger

 

Gendersprache bleibt ein Reizthema mit Ausnahme von Bayern, wo sie sogar verboten wurde. .
Schon im März erklärte der Freistaat eine gendergerechte Sprache für „unzulässig“. Seitdem sind „mehrgeschlechtliche Schreibweisen durch Wortbinnenzeichen wie Genderstern, Doppelpunkt, Gender-Gap oder Mediopunkt“ an Behörden, Universitäten und Schulen tabu.
Beim Verbot gehe es auch darum, die „Diskursräume in einer liberalen Gesellschaft offenzuhalten“, so die Argumentation im Bayernland.  Eine ideologisch geprägte Sprache, etwa beim Gendern, tue das Gegenteil. Die berechtigte Gegenfrage ist nun: Gibt es Sprache ohne ideologische Prägung? Genderstern hin oder her, Begriffe wie „Politik der Stärke“, „bildungsfern“ oder „Problemabfall“ werden in der Politik oft und gern genutzt. Letztlich stehen sie für „Aufrüstung“, „ungebildet“ und „Giftmüll“. Klingt weniger schön, beschreibt aber dasselbe. Das bedeutet letztlich, daß über Sprache beeinflusst wird, wie wir über bestimmte Dinge denken. 

 

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Ein Kurs der mangelnden Selbstachtung und Mutlosigkeit

Ingar Solty

 

Marxistisch und sozialistisch denkende Menschen in der Linkspartei sollten nach Auffassung des Autors erkennen, dass sie sich am 24.2.2022  von der bürgerlichen Klasse überrumpeln lassen haben. Dies sei der beschleunigte Weg in den Niedergang gewesen. Erst dann,  wenn dies erkannt würde, könnte der Versuch gestartet werden, in der neuen Blockkonfrontation als Widerstandskraft im Geist der historischen Arbeiterbewegung kraftvoll neu zu entstehen anstatt als linksbürgerliches Anhängsel zu überleben zu versuchen und dabei als bundespolitische Kraft überflüssig zu werden. Von marxistisch denkenden Menschen, wie  Janis Ehling, ehemaliges Mitglied des Parteivorstandes  der Linkspartei, sei ein Nachdenken darüber zu erwarten,  ob es wirklich der richtige Weg einer Partei mit einem linkssozialistisch und internationalistisch formulierten Anspruch sei, sich in der vom gesamten globalen Süden abgelehnten kommenden neuen Blockkonfrontation auf eine Seite zu stellen,  auf die Seite des eigenen Imperialismus, und dann versuchen,  diesen etwas zu bremsen und irgendwie noch Sachwalter von sozialer Gerechtigkeit, Bürgerrechten, Zivilität und demokratischer Mitbestimmung zu sein. 

 

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Neuerscheinungen‍

isw report Nr. 137 "Wasser - Ökosystem in Gefahr"

isw report 137

Wasser. Ökosystem in Gefahr

Matthias Gast

 

Das Wasser, unsere Lebensgrundlage, ist in Gefahr. Bedroht wird die immer knapper werdende Ressource von vielen Seiten: Die Belastung durch die Industrie und die industrielle Landwirtschaft, überflüssigen Konsum sowie das Fracking und Umweltkatastrophen; und nicht zuletzt durch Kriege. Letzteres wird beispielhaft an Israel/Palästina, Burkino Faso und Kurdistan geschildert. Massiv verschärft wird die Situation um das Wasser durch die begonnene Klimakatastrophe.
Unter dem Wassermangel leiden die ärmeren Länder am meisten. Im Durchschnitt leben etwa 10 Prozent der Weltbevölkerung in Ländern mit erheblichem oder kritischem Wasserstress. Und wo Wasser knapp ist, riechen Konzerne Gewinne. Am Beispiel Nestlé schildert der Autor das schmutzige Geschäft mit dem Wasser in Afrika.
Was müsste getan werden, um die überlebenswichtige Ressource Wasser zu schützen, sorgsam zu nutzen und gerecht zu verteilen?  – dazu werden Gedanken und Anregungen insbesondere im letzten Kapitel beschrieben.

 

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wirtschaftsinfo 64

Bilanz 2023 – Ausblick 2024

isw-Redaktion

 

Die deutsche Wirtschaft hat sich im vergangenen Jahr schlecht entwickelt. Viele Faktoren belegen eine besorgniserregende, rückläufige Entwicklung der deutschen Wirtschaft.
 Im europäischen Vergleich ist für Deutschland als einzige größere Industrienation in entscheidenden ökonomischen Feldern ein negativer Trend festzustellen.
Die im bestellbaren Wirtschaftsinfo 64 enthaltenen Erläuterungen zur Wirtschaftsbilanz für das Jahr 2023 belegen  eine Rezession.
In 6 Einzelkapiteln – Inflation, Konjunktur, Branchenentwicklung, Arbeitslosigkeit/Beschäftigung, Ökologie/Klimaschutzpolitik, Renten – untersuchen die Autoren, wie sich die wirtschaftliche, soziale und ökologische Situation im Inflationsjahr 2023 entwickelt hat.
In weiteren Kapiteln wird die Entwicklung der Energiewirtschaft, der Chemischen Industrie und der Automobilindustrie sowie die Geld- und Zinspolitik beleuchtet.
Anschaulich aufbereitet mit zahlreichen Grafiken.
Eine Fülle von Fakten & Argumenten für die Diskussion in Betrieb, Gewerkschaft und Gesellschaft.

 

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Aktuelle Broschüren‍

Spezial 38

BRICS - Gegenpol zu G7

Fred Schmid

 

Mit hochrangigen Vertretern von über 50 Ländern und Repräsentanten internationaler Institutionen trafen sich 2023 die unter dem Namen BRICS zusammenarbeitenden Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Süd-Afrika zu ihrem 15. Gipfel in Johannesburg.


Die wichtigsten Ziele der BRICS-Länder sind, ein gemeinsames beschleunigtes Wachstum, eine nachhaltige Entwicklung und das Mitwirken beim Aufbau einer multipolaren Weltordnung bei gegenseitigem Respekt, souveräner Gleichheit und über politisch-ideologische Grenzen hinweg. Sie versuchen, alternative Institutionen aufzubauen und wollen eine Abkoppelung vom Dollar als Leitwährung erreichen.


BRICS erweist sich in vielerlei Hinsicht als ein Baustein für eine neue Weltordnung. In weniger als einem Vierteljahrhundert hat sich in der Weltwirtschaft eine erhebliche Kräfteverschiebung zu ihren Gunsten ergeben. Ihre Herangehensweise hat eine große Anziehungskraft für andere Schwellenländer. Das Interesse, dem BRICS-Staatenbund beizutreten, ist groß; der Beitritt von sechs weiteren Staaten ab 2024 wurde bereits beschlossen.


BRICS versteht sich als ein wirtschaftlich erstarkter und an Einfluss gewinnender Gegenblock zu den ökonomisch reichsten und einflussreichsten G7-Industrieländern, die sich ihrerseits als das Machtzentrum des Kapitalismus, als ein Lenkungsausschuss der freien Welt begreifen.

 

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Report 136

Die Krisen in der kapitalistischen Welt

 

Die zunehmende weltweite Exploration und Produktion von fossilen Energieträgern ist Ausdruck einer Systemkrise des fossilen Kapitalismus, die uns in beängstigendem Tempo in eine globale ökologische Katastrophe treibt.


Dokumentation der Referate des 29. isw-forums:

 

Birgit Mahnkopf:
Die Systemkrise des fossilen Kapitalismus – ihre Folgen für Natur, Wirtschaft und Politik in Europa

 

Thomas Sablowski:
Die gegenwärtige Krise des Kapitalismus und die Strategien der Herrschenden in Deutschland

 

Kathrin Gerlof:
Gesellschaftliche Gegenkräfte für einen sozial-ökologischen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft

 

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wirtschaftsinfo 63

KI, Arbeitszeit und Gewerkschaften

Marcus Schwarzbach

 

Künstliche Intelligenz (KI) sorgt weltweit für Aufsehen. Es ist belegbar: Unternehmen nutzen die Digitalisierung zum Personalabbau und zur Überwachung der Beschäftigten. KI wird zur Streichung von Arbeitsplätzen genutzt, wie z.B. der Springer-Konzern und IBM zeigen. Bei gesteigerten Gewinnen durch KI steht schon fest, wer profitiert. Eindeutige Antworten der Gewerkschaften fehlen.


Gleichzeitig gibt es Streit in den Betrieben über die Zeiterfassung. Während bei Arbeiten, die per Workflow-Einsatz oder in den Werkshallen an vernetzten Maschinen gesteuert werden, jede Sekunde erfasst wird, erfolgt bei Steuerung über Zielvereinbarungen Zeitdiebstahl. Und der verstärkte Technikeinsatz geht weiter.


Mit den Folgen für die Beschäftigten und deren Bedeutung für die Gewerkschaften setzt sich die vorliegende Veröffentlichung auseinander. Die Publikation basiert auf vielen Gesprächen mit Betriebsräten und Diskussionen in Seminaren.

 

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Wir suchen AutorInnen

Call for Papers & Reports

Das isw sucht zur Verstärkung AutorInnen, die Ihre Arbeiten (z.B. Master- oder Doktorarbeiten, Buch- oder Forschungsprojekte, oder auch Seminararbeiten) im Rahmen eines Berichts bzw. Reports für einen breiten Kreis interessierter LeserInnen veröffentlichen wollen. Wir suchen AutorInnen insbesondere zu den Themen: Klima und Neoliberalismus, Reichtum und Armut, Kapitalismus- schwarz - gelb - grün, Produktivität KI, Krieg und Gewerkschaften - aber nicht nur.
Wenn Du Interesse hast, dann sende uns bitte Dein Konzept (Titel, Thema, Gliederung, evtl. theoretischer Rahmen und kurze Zusammenfassung der Ergebnisse) auf nicht mehr als drei Seiten per E-Mail an ws@isw-muenchen.de.
Wir melden uns zurück.

www.isw-muenchen.de/isw/call-for-papers-reports

 

 

 isw – Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung e.V.
Johann-von-Werth-Straße 3
80639 München

Fon: 089/130041
Fax: 089/1689415


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