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Marxistische Studienwoche 2024 12.–15.08.2024 / Haus der Jugend Frankfurt a.M.
Krise der Herrschaftssysteme und Rechtsentwicklungveranstaltet von der Heinz Jung-Stiftung (Frankfurt/M.) in Verbindung mit der Redaktion Z und dem ISW (München)
Die Marxistische Studienwoche richtet sich vornehmlich an Studierende und junge Aktive.
Im Mittelpunkt der Studienwoche wird die Frage nach den sozialökonomischen, politischen und ideologischen Ursachen der gegenwärtigen Rechtsentwicklung stehen, die sich vor dem Hintergrund der Krise bestehender Herrschaftssysteme in vielen Ländern abzeichnet, so auch in der Bundesrepublik. Ausgehend von historischen Erfahrungen mit entsprechenden Krisenkonstellationen (u.a. des Faschismus in Deutschland) und darauf bezogenen marxistischen Analysen geht es sowohl um die internationale Ebene wie um die Rechtsentwicklung in der BRD: Wie sind Rechtsentwicklung und Rechtspopulismus heute theoretisch zu fassen? Wer und was treibt sie voran? Wie können Gegenkräfte mobilisiert werden? Neben Vorträgen und Diskussionsrunden gibt es vertiefende Workshops/Lektüregruppen und ein kulturelles Rahmenprogramm, bei dem die Frankfurter Auschwitzprozesse und das Wirken Fritz Bauers als hessischer Generalstaatsanwalt im Mittelpunkt stehen. Nähere Informationen zum Programm auf den Z-Kanälen (Website, Facebook, Instagram, Twitter, Telegram).
Kostenbeteiligung: 60,- Euro/Person bei Unterbringung in Mehrbettzimmern, incl. Verpflegung.
Kontakt: willy.sabautzki@gmx.net Anmeldung unter: redaktion@zme.de
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Einigung in der Bundesregierung: Grüße aus der Mottenkiste statt Fortschrittskoalition
Marcus Schwarzbach
Nach wochenlangen Verhandlungen haben sich Bundeskanzler Scholz (SPD), Bundeswirtschaftsminister Habeck (Grüne) und Bundesfinanzminister Lindner (FDP) auf einen Nachtragshaushalt für das laufende Jahr sowie den Etatentwurf für 2025 geeinigt. Die Bundesregierung ignoriert jedoch die Stimmung in den Betrieben. Dort ist Worklife-Balance ein wichtiges Thema, wie Berichte von Betriebsräten zeigen. Auszubildende wollen nach Übernahme Nachtschichten vermeiden, Bewerber fordern eine 4-Tage-Woche. Die jüngsten Beschlüsse der Bundesregierung scheinen eher aus der Mottenkiste zu stammen, statt von einer selbsternannten „Fortschrittskoalition“: Steuerfreie Überstundenbezahlung und Arbeiten trotz Renteneintritt scheinen Ideen gegen den Fachkräftemangel zu sein. Fachkräftemangel setzt Unternehmen unter Druck, Ideen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu entwickeln: 45 Unternehmen und Organisationen testen die Vier-Tage-Woche. Ein halbes Jahr lang wird die 100-80-100-Variante getestet: 100 Prozent Leistung in 80 Prozent der Zeit für 100 Prozent Lohn. Manche Unternehmen schaffen Fakten.
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Die Brandmauer rutschtRedaktion German-Foreign-Policy
Die von einem CSU-Politiker geführte Europäische Volkspartei (EVP) hat bei den jüngsten Wahlen im Europaparlament den cordon sanitaire („Brandmauer“) weit nach rechts verschoben und erste Parteien der extremen Rechten zu Kooperationspartnern gemacht. Die ultrarechte Fraktion EKR stellt im Europaparlament drei Mitglieder des Präsidiums – dank Zustimmung der EVP. Sie gilt unter Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nun als „Partner für die Gesetzgebung“. Am 17. Juli d. J. wurden mit Stimmen der EVP drei Parlamentarier der ultrarechten EKR-Fraktion (Europäische Konservative und Reformer) ins Präsidium des Europaparlaments gewählt. Der EKR-Fraktion gehören Parteien der äußersten Rechten mit Ursprüngen im Neofaschismus wie die Fratelli d’Italia (FdI) und die Schwedendemokraten an. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU), die vor ihrer gestrigen Wiederwahl eine herbe gerichtliche Niederlage wegen ihrer Impfstoffverträge erlitt, hatte vor dem Wahlgang Absprachen mit den FdI getroffen. Im neuen Europaparlament stellen Parteien der äußersten Rechten neben der viertgrößten (EKR) auch die drittgrößte Fraktion, die Patrioten für Europa (PfE). Die PfE-Parteien haben einen Ministerpräsidenten (Ungarn) in ihren Reihen; zu ihnen gehören zudem zwei aktuelle wie auch zwei einstige Regierungsparteien. Damit ist die extreme Rechte im Europaparlament so stark wie noch nie zuvor.
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Die innere Zeitenwende. Wie die Liberalen schon heute das Geschäft der AfD betreiben.
Von Ingar Solty
In einem facettenreichen "Sittengemälde" zeigt der Autor auf, wie der Rechtsruck aus der Mitte von Gesellschaft und Politik kommt, und wie unter der Maske von Liberalität und "Doppel"-Moral über alle Lebensbereiche ein neuer Totalitarismus implementiert wird. Militarisierung treibt die Ent-Demokratisierung voran, vergiftet die gesellschaftliche Debatte, begründet Macht und Einfluss des militärisch-industriellen Komplexes und bereitet den Boden für rechte bis rechtsextreme Machtoptionen. Linke könnten ohnehin die Uhr danach stellen, wann sich Strafverfolgung mit Landes- oder gar Hochverratsvorwürfen auch und vor allem wieder gegen sie wenden wird. Schon in den kommenden Jahren dürfte jeden dieser Bannstrahl treffen, der auch nur leise Zweifel anmeldet und eine offene demokratische Diskussion darüber einfordert, ob Hochrüstung, Deutschlands Nuklearbewaffnung, tatsächlich gute Ideen sind und dazu beizutragen, den Frieden in der Welt zu sichern.
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NATO-Jubiläumsgipfel – stramm auf Kriegskurs
Walter Listl
Grund zum Jubeln hatten auf dem diesjährigen NATO-Jubiläumsgipfel nur Rüstungskonzerne und Kriegsstrategen. Schon im Vorfeld erteilte die NATO der ukrainischen Regierung die Erlaubnis, mit westlichen Waffen Ziele in Russland anzugreifen. Ohne jede öffentliche Diskussion hat der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz dann beim NATO-Gipfel zugestimmt, US-Mittelstrecken-raketen in Deutschland zu stationieren, die auch Moskau erreichen können. Der Weg der Ukraine in die NATO sei unumkehrbar. wurde im Schlussstatement festgehalten. Nicht nur weitere zig Milliarden wurden der Ukraine zugesagt, auch F16 Kampfflugzeuge und weitreichende Waffensysteme. Zur Koordinierung des Waffeneinsatzes soll ein neues 700-köpfiges NATO-Kommando in Wiesbaden eingerichtet werden. Damit werden weitere Eskalationsschritte gemacht, die uns einem Atomkrieg näherbringen.
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„Unnötig Angst vor dem Atomtod“
Redaktion German-Foreign-Policy
Mit ersten Protesten aus der Bevölkerung und denunziatorischen Tiraden gegen Kritiker beginnt der neue Konflikt um die Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland. Experten warnen, die Stationierung könne die atomare Aufrüstung anheizen und verstärke die Gefahr eines Atomkriegs. Die Bundesregierung hatte am Rande des NATO-Jubiläumsgipfels eine entsprechende Stationierungsvereinbarung mit der US-Administration unterzeichnet; sie sieht vor, bis 2026 US-Marschflugkörper des Typs Tomahawk, SM-6-Lenkraketen und Hyperschallraketen des Typs Dark Eagle in Deutschland aufzustellen. Mit den Waffen können nicht nur Sankt Petersburg und Moskau erreicht werden. Es ist auch möglich, zentrale Elemente der russischen Nuklearstreitkräfte auszuschalten – beispielsweise das Frühwarnsystem, das kürzlich die Ukraine attackierte. Außenministerin Annalena Baerbock nennt Protest gegen die Raketenstationierung „verantwortungslos“. In einer Zeitschrift der Evangelischen Kirche heißt es, „Desinformationsschleudern“ schürten „unnötig Angst vor dem Atomtod. Während Beobachter warnen, „keinesfalls“ dürfe „der Eindruck entstehen“, die Bevölkerung werde „ohne Risikoabwägung vor vollendete Tatsachen gestellt“ attackieren Politiker sowie Militärexperten jede Stellungnahme gegen die Stationierung der Mittelstreckenwaffen auf das Schärfste. „Wir“ müssten „uns und unsere baltischen Partner schützen, auch durch verstärkte Abschreckung und zusätzliche Abstandswaffen“, behauptete Außenministerin Annalena Baerbock und erhob pauschal gravierende Vorwürfe gegen Kritiker: „Alles andere wäre nicht nur verantwortungslos, sondern auch naiv gegenüber einem eiskalt kalkulierenden Kreml“. Weshalb es „verantwortungslos“ sein soll, Einwände gegen die Stationierung von Waffen zu erheben, die nach Einschätzung von Experten die Atomkriegsgefahr erhöhen, erläuterte die Ministerin, deren Partei einst der Friedensbewegung nahestand, nicht..
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Moskau in Schussweite
Redaktion German-Foreign-Policy
Deutschland beteiligt sich an Entwicklung einer europäischen Mittelstreckenwaffe mit Reichweite bis Russland. Übergangsweise werden US-Marschflugkörper in Deutschland stationiert. NATO koordiniert die Aufrüstung der Mitgliedstaaten. Aus Berichten des zu Ende gegangenen NATO-Gipfels in Washington geht hervor, daß Deutschland sich an der Entwicklung neuer Mittelstreckenwaffen beteiligt, die Ziele in Russland erreichen können, darunter vermutlich Moskau. Demnach haben Deutschland, Frankreich, Italien und Polen beschlossen, gemeinsam einen Marschflugkörper oder eine Hyperschallrakete zu entwickeln, die eine Reichweite von rund 2.000 Kilometern haben könne. Damit gerät bei einer Stationierung der Waffe in der Bundesrepublik die russische Hauptstadt ins Visier. Übergangsweise sollen US-Marschflugkörper vom Typ Tomahawk sowie Lenkraketen SM-6 in Europa stationiert werden, vermutlich in Wiesbaden. Washington will dort zudem Hyperschallwaffen vom Typ Dark Eagle aufstellen, sobald deren Entwicklung abgeschlossen ist.
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Chinas politische Signale und Programmatik: Modernisierung von Wirtschaft und Staat, Reformvorhaben, Wirtschaftsstabilität
Willy Sabautzki
Das Ergebnis der Beratungen der 3. Plenartagung des Zentralkomitees der führenden Kommunistischen Partei bilden neben der Halbjahres-Bilanz 2024 die Grundlage für den weiteren wirtschaftspolitischen Weg in China. Die 3. Plenartagung der führenden Gremien der politischen Führung Chinas stand in diesem Jahr ganz im Zeichen von Reformen und der Modernisierung von Wirtschaft und Staat. Die Bedeutung dieses Treffens im Juli 2024 lag darin, die politischen Leitlinien für Reformvorhaben und Modernisierungs-Ansätze in den erkannten wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Problemfeldern zu erörtern. Dabei stand die Bewertung der aktuellen sozial-ökonomischen Situation in seiner Komplexität und Fragen zur dynamischen Fortschreibung und Modernisierung der wirtschaftlichen, sozialen und staatlichen Bestandteile der chinesischen Gesellschaft im Mittelpunkt der Tagung. Eine zentrale Rolle spielte auch die Thematik einer weiteren Öffnung mit all seinen Konsequenzen wie beispielsweise die Zulassung und Förderung unternehmerischer Aktivitäten ausländischer Firmen. Nahezu zeitgleich zur 3. Plenartagung hat das Nationale Büro für Statistik, NBS die Halbjahres-Bilanz 2024 zur gegenwärtigen Wirtschaftsentwicklung Chinas bekanntgegeben. Nach den Vorläufigen Schätzungen des Nationalen Statistischen Amtes, NBS stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der ersten Jahreshälfte 2024 um 5,0 Prozent (gegenüber Vorjahr).
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Weltwirtschaftsforum - Das Jahresmeeting AMNC24 in China
Willy Sabautzki
Das AMNC, Annual Meeting of the New Champions, ist das jährliche Treffen der New Champions, eine vom Weltwirtschaftsforum organisierte Veranstaltung. Das 15. Jahrestreffen fand im vom 25. – 27. Juni 2024 in Dalian, China statt. Der Hauptanlass des 15. Jahrestreffens der New Champions war darauf ausgerichtet, eine Wiederbelebung der Weltwirtschaft durch integratives, nachhaltiges Wachstum zu erörtern. Das Forum wird als das Sommer-Davos bezeichnet. Über 1.600 globale Führungskräfte aus über 80 Ländern kamen Ende Juni im nord-chinesischen Dalian zusammen, um Lösungsansätze und Herangehensweisen zur Bewältigung der die Weltwirtschaft derzeit prägenden Problemfelder zu erörtern. Neben der dringlichen Vereinbarung zur Neugestaltung der globalen Wirtschaft waren weitere Kernthemen die Wirtschaftstätigkeit im Zeitalter der künstlichen Intelligenz, neue absehbare Grenzen für Industrien, die Rolle Chinas in der Weltwirtschaft sowie Themen der Lebensgestaltung für die Menschen und die Verbindung von Klima, Natur und Energie.
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Chinesische E-Automobile - ihre Marktentwicklung, Schutzzölle und die Gegenmaßnahmen
Willy Sabautzki
China hat seine weltweiten Automobil-Verkäufe signifikant steigern können. Nach den Rückschlägen durch die höheren Zölle in den USA und jüngst der Europäischen Union lenken die Automobilhersteller Chinas ihre Exporte auf andere Ziele um. Generell tragen chinesische Elektroautos durch ihre Förderung der E-Mobilität zu einer umweltfreundlicheren Zukunft bei. Auf den verfügbaren Informationen basierend stechen einige chinesische Elektroautohersteller durch ihr Engagement für Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit hervor. Bereits im Mai d.J. kündigte das Weiße Haus in den USA eine Vervierfachung der Zölle auf in China hergestellte Elektrofahrzeuge an, die nun 100 Prozent betragen. Zu Beginn des Monats Juli traten in der EU, ergänzend zu den 10 % Standardzöllen auf chinesische Importfahrzeuge zusätzliche Schutzzölle von 17,4 bis 37,6 Prozent auf Elektrofahrzeuge chinesischer Hersteller, zumindest vorläufig, in Kraft. Die Angelegenheit soll noch mit den zuständigen Zoll – und Handelsbehörden beider Seiten weiterverhandelt werden, dessen endgültiges Ergebnis in vier Monaten erwartet wird. Die chinesischen Behörden haben als Reaktion eine Untersuchung initiiert mit dem Ziel, die Auswirkungen der EU-Handelsschranken gegenüber chinesischen Unternehmen zu bewerten. Der ohnehin brodelnde Handelsstreit dürfte dadurch weiter angeheizt werden.
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Großbritanniens Securonomics: Grundzüge der Wirtschaftspolitik der neuen Labour-Regierung
Michael Roberts
Es gab Abenomics in Japan, Modinomics in Indien und Bidenomics in den USA. Und jetzt gibt es Securonomics in Großbritannien. Dies ist eine elegante Bezeichnung für die Grundzüge der Wirtschaftspolitik der neuen Labour-Regierung des Vereinigten Königreichs, die von der neuen Finanzministerin, Rachel Reeves, einer ehemaligen Ökonomin der Bank of England, erläutert wurde. Nach ihrer Auffassung ist nachhaltiges Wirtschaftswachstum der einzige Weg, um den Wohlstand des Landes und den Lebensstandard der arbeitenden Menschen zu verbessern. Deshalb sei dies auch die erste Aufgabe von Labour in der Regierungsverantwortung. Labour positioniert sich aktuell als die Partei der Wohlstandsschaffung. Securonomics bedeutet, sich auf einen dynamischen und strategischen Staat zu verlassen. Das bedeutet, nicht eine ständig wachsende Regierung zu sein, sondern eine aktivere, intelligentere Regierung, die in Partnerschaft mit der Wirtschaft, den Gewerkschaften, den lokalen Verantwortlichen und den dezentralen Regierungen arbeite. Als die neue Finanzministerin Reeves vor den jüngsten Wahlen im Vereinigten Königreich in Washington war, erklärte sie ihren Zuhörern, dass "die Globalisierung, wie wir sie einst kannten, tot sei. Auch im Vereinigten Königreich, das nun das größte Handelsdefizit seiner Geschichte aufweist, zeigt sich, dass der große Boom des Welthandels seit den 1990er Jahren nach der Großen Rezession von 2008-9 zum Stillstand kam, und der Welthandel seitdem im Wesentlichen zum Stillstand kam. Securonomics bedeutet, dass es keine öffentliche Übernahme der produktiven Sektoren der Wirtschaft, des Finanzsektors oder der großen Investmentfonds geben wird.
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Junge Welt: Warum steht diese Zeitung überhaupt im Verfassungsschutzbericht?
Mandy Tröger
Wenn legitime Kritik zum vermeintlichen Verfassungsfeind wird, stirbt ein Stück Pressefreiheit einen stillen Tod. Die Presse- und Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut – das betonte das Bundesverfassungsgericht im Jahr 2005. Damals war die Frage: Darf die rechte Zeitung Junge Freiheit im Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen auftauchen? Das Gericht urteilte: Nein, potenzielle LeserInnen könnten vom Kauf abgehalten und InserentInnen zum Boykott verleitet werden. Deshalb schränke die Erwähnung der Zeitung im NRW-Bericht die Pressefreiheit unzulässig ein. Dieses Grundsatzurteil gilt für alle Zeitungen, sollte man meinen. Scheinbar gilt es nicht für die linke Zeitung Junge Welt. Denn seit 2021 erscheint sie im Jahresbericht des deutschen Verfassungsschutzes. Dieser meint, Zeitung, Verlag und deren Genossenschaft seien „extremistische Personenzusammenschlüsse“, die „verfassungsfeindliche“ und umstürzlerische Absichten verfolgten. Deshalb sei das Ziel, der Zeitung den „weiteren Nährboden zu entziehen“, wie die Bundesregierung im Mai 2021 auf eine parlamentarische Anfrage schrieb.
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Waldliebe als Geschäftsmodell. Gelüftet: Das Geheimnis von Wohllebens Baum-Geheimnis
Detlef Bimboes
In den Ausführungen „Das Geheime Leben der Bäume“ schreibt Deutschlands bekanntester Förster, Peter Wohlleben, beliebt bei vielen Umwelt- und Naturschutzverbänden. Peter Wohlleben ist bekannt und beliebt in Talkshows und Medien und hat einen großen Kreis um sich geschart in den Umwelt- und Naturschutzverbänden. Bei ihm werden den Bäumen menschliche Eigenschaften zugeschrieben, Mutterbäume stillen ihren Nachwuchs, sie kuscheln miteinander, der Wald solle wieder zu Urwald oder mindestens zu einem weitgehend dem natürlichen Urwald ähnlicher Naturwald werden und nur nachrangig zur Holzerzeugung dienen. Wilhelm Bode, ein streitbarer Jurist und Forstakademiker, einst Leiter der saarländischen Forstverwaltung und der Obersten Naturschutzbehörde meldet sich mit einer kritischen Stellungnahme zu den Ausführungen von Wohlleben zu Wort. Denn hier werde mit neuer ideologischer Begründung gegen die Wald-Erzeugung von Holz mobilisiert. Wilhelm Bode ist engagierter Verfechter des auf Stetigkeit von Waldökosystemen in Raum und Zeit aufbauenden Dauerwald-Konzepts von Alfred Möller. Das Dauerwald-Konzept geht auf eine Ausarbeitung von Alfred Möller in den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zurück. Dem steht ein harter, anhaltender Widerstand konservativer Forstwirtschaft entgegen.
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Spendenaufruf
Liebe LeserInnen unserer online-Publikationen,
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isw report 137
Wasser. Ökosystem in GefahrMatthias Gast
Das Wasser, unsere Lebensgrundlage, ist in Gefahr. Bedroht wird die immer knapper werdende Ressource von vielen Seiten: Die Belastung durch die Industrie und die industrielle Landwirtschaft, überflüssigen Konsum sowie das Fracking und Umweltkatastrophen; und nicht zuletzt durch Kriege. Letzteres wird beispielhaft an Israel/Palästina, Burkino Faso und Kurdistan geschildert. Massiv verschärft wird die Situation um das Wasser durch die begonnene Klimakatastrophe. Unter dem Wassermangel leiden die ärmeren Länder am meisten. Im Durchschnitt leben etwa 10 Prozent der Weltbevölkerung in Ländern mit erheblichem oder kritischem Wasserstress. Und wo Wasser knapp ist, riechen Konzerne Gewinne. Am Beispiel Nestlé schildert der Autor das schmutzige Geschäft mit dem Wasser in Afrika. Was müsste getan werden, um die überlebenswichtige Ressource Wasser zu schützen, sorgsam zu nutzen und gerecht zu verteilen? – dazu werden Gedanken und Anregungen insbesondere im letzten Kapitel beschrieben.
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wirtschaftsinfo 64
Bilanz 2023 – Ausblick 2024isw-Redaktion
Die deutsche Wirtschaft hat sich im vergangenen Jahr schlecht entwickelt. Viele Faktoren belegen eine besorgniserregende, rückläufige Entwicklung der deutschen Wirtschaft. Im europäischen Vergleich ist für Deutschland als einzige größere Industrienation in entscheidenden ökonomischen Feldern ein negativer Trend festzustellen. Die im bestellbaren Wirtschaftsinfo 64 enthaltenen Erläuterungen zur Wirtschaftsbilanz für das Jahr 2023 belegen eine Rezession. In 6 Einzelkapiteln – Inflation, Konjunktur, Branchenentwicklung, Arbeitslosigkeit/Beschäftigung, Ökologie/Klimaschutzpolitik, Renten – untersuchen die Autoren, wie sich die wirtschaftliche, soziale und ökologische Situation im Inflationsjahr 2023 entwickelt hat. In weiteren Kapiteln wird die Entwicklung der Energiewirtschaft, der Chemischen Industrie und der Automobilindustrie sowie die Geld- und Zinspolitik beleuchtet. Anschaulich aufbereitet mit zahlreichen Grafiken. Eine Fülle von Fakten & Argumenten für die Diskussion in Betrieb, Gewerkschaft und Gesellschaft.
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Spezial 38
BRICS - Gegenpol zu G7
Fred Schmid
Mit hochrangigen Vertretern von über 50 Ländern und Repräsentanten internationaler Institutionen trafen sich 2023 die unter dem Namen BRICS zusammenarbeitenden Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Süd-Afrika zu ihrem 15. Gipfel in Johannesburg. Die wichtigsten Ziele der BRICS-Länder sind, ein gemeinsames beschleunigtes Wachstum, eine nachhaltige Entwicklung und das Mitwirken beim Aufbau einer multipolaren Weltordnung bei gegenseitigem Respekt, souveräner Gleichheit und über politisch-ideologische Grenzen hinweg. Sie versuchen, alternative Institutionen aufzubauen und wollen eine Abkoppelung vom Dollar als Leitwährung erreichen.
BRICS erweist sich in vielerlei Hinsicht als ein Baustein für eine neue Weltordnung. In weniger als einem Vierteljahrhundert hat sich in der Weltwirtschaft eine erhebliche Kräfteverschiebung zu ihren Gunsten ergeben. Ihre Herangehensweise hat eine große Anziehungskraft für andere Schwellenländer. Das Interesse, dem BRICS-Staatenbund beizutreten, ist groß; der Beitritt von sechs weiteren Staaten ab 2024 wurde bereits beschlossen.
BRICS versteht sich als ein wirtschaftlich erstarkter und an Einfluss gewinnender Gegenblock zu den ökonomisch reichsten und einflussreichsten G7-Industrieländern, die sich ihrerseits als das Machtzentrum des Kapitalismus, als ein Lenkungsausschuss der freien Welt begreifen.
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Report 136
Die Krisen in der kapitalistischen Welt
Die zunehmende weltweite Exploration und Produktion von fossilen Energieträgern ist Ausdruck einer Systemkrise des fossilen Kapitalismus, die uns in beängstigendem Tempo in eine globale ökologische Katastrophe treibt. Dokumentation der Referate des 29. isw-forums:
Birgit Mahnkopf: Die Systemkrise des fossilen Kapitalismus – ihre Folgen für Natur, Wirtschaft und Politik in Europa
Thomas Sablowski: Die gegenwärtige Krise des Kapitalismus und die Strategien der Herrschenden in Deutschland
Kathrin Gerlof: Gesellschaftliche Gegenkräfte für einen sozial-ökologischen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft
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wirtschaftsinfo 63
KI, Arbeitszeit und GewerkschaftenMarcus Schwarzbach
Künstliche Intelligenz (KI) sorgt weltweit für Aufsehen. Es ist belegbar: Unternehmen nutzen die Digitalisierung zum Personalabbau und zur Überwachung der Beschäftigten. KI wird zur Streichung von Arbeitsplätzen genutzt, wie z.B. der Springer-Konzern und IBM zeigen. Bei gesteigerten Gewinnen durch KI steht schon fest, wer profitiert. Eindeutige Antworten der Gewerkschaften fehlen. Gleichzeitig gibt es Streit in den Betrieben über die Zeiterfassung. Während bei Arbeiten, die per Workflow-Einsatz oder in den Werkshallen an vernetzten Maschinen gesteuert werden, jede Sekunde erfasst wird, erfolgt bei Steuerung über Zielvereinbarungen Zeitdiebstahl. Und der verstärkte Technikeinsatz geht weiter.
Mit den Folgen für die Beschäftigten und deren Bedeutung für die Gewerkschaften setzt sich die vorliegende Veröffentlichung auseinander. Die Publikation basiert auf vielen Gesprächen mit Betriebsräten und Diskussionen in Seminaren.
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Wir suchen AutorInnen
Call for Papers & ReportsDas isw sucht zur Verstärkung AutorInnen, die Ihre Arbeiten (z.B. Master- oder Doktorarbeiten, Buch- oder Forschungsprojekte, oder auch Seminararbeiten) im Rahmen eines Berichts bzw. Reports für einen breiten Kreis interessierter LeserInnen veröffentlichen wollen. Wir suchen AutorInnen insbesondere zu den Themen: Klima und Neoliberalismus, Reichtum und Armut, Kapitalismus- schwarz - gelb - grün, Produktivität KI, Krieg und Gewerkschaften - aber nicht nur. Wenn Du Interesse hast, dann sende uns bitte Dein Konzept (Titel, Thema, Gliederung, evtl. theoretischer Rahmen und kurze Zusammenfassung der Ergebnisse) auf nicht mehr als drei Seiten per E-Mail an ws@isw-muenchen.de. Wir melden uns zurück.
www.isw-muenchen.de/isw/call-for-papers-reports
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