Das 27. isw-forum im Oktober 2021 Mit dem diesjährigen Forum im Oktober setzte das Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung (isw) seine langjährige Vortragsreihe zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen erstmals als Präsenz- und online-Veranstaltung fort. Auch in diesem Jahr erfolgte die Durchführung in Zusammenarbeit mit dem Kurt Eisner-Verein.

Ganz im Zeichen der Corona-Auswirkungen stand die sich verschärfende gesellschaftliche Aufspaltung zwischen den Reichen der Gesellschaft, die unter den herrschenden sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen des neoliberalen Kapitalismus als Nutznießer der Corona-Krise eine Vermehrung ihres  Reichtums verzeichnen und jenen gesellschaftlichen Gruppen, die unter der gegebenen Verteilungsschieflage die Einkommens- und Vermögensungleichheit in Form von Einkommensverlusten durch Kurzarbeit, Entstehung eines riesigen Niedriglohnsektors, Minijobs und Teilzeit  noch deutlicher zu spüren bekommen.

Die geschlechterspezifische Arbeitsteilung zieht sich als Gender-Gap durch nahezu  alle gesellschaftlichen Bereiche und trägt erheblich zur Verstärkung der existierenden Ungleichheit bei. Die zumeist unter prekären Arbeitsverhältnissen verrichtete Sorgearbeit im Pflegebereich, in der häuslichen Krankenpflege, gerade unter Coronabedingungen als „Systemrelevante Arbeit“ eingestuft wird größtenteils von Frauen verrichtet. Sorgearbeit ist eine gesellschaftlich verpflichtende Arbeit für alle, um das geschlechtsspezifische Gap in der (Re-)Produktion des Lebens, der politischen Einmischung und der eigenen Entwicklung und kulturellen Teilhabe zu überwinden.

Es bedarf eines Aufbrechens des bestehenden Herrschaftsknotens als Ansatz zur Entwicklung einer zukunftsorientierten, utopiefähigen neuen Gesellschafsformation: Alternativen einer sozial gerechten, ökologisch und klimaneutralen Gesellschaftsformation, die in Summe in Richtung einer Überwindung der kapitalistischen Produktionsweise münden sollten. Die Zusammenführung  sozialer, ökologischer und Klimabewegungen bietet die  Perspektive zur Überwindung der gesellschaftlichen Spaltung.

Mitschnitt der Vorträge