Lidl und Co. investieren in Künstliche Intelligenz (KI).
Der SPIEGEL berichtet, dass Aleph Alpha, ein deutsches Start-up-Unternehmen Aleph Alpha eine Finanzspritze von 486 Mio. Euro erhält.. Das Kapital wird u.a. von der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland), dem Bosch-Konzern und SAP bereitgestellt. Mit dem Geld will der KI-Spezialist gegen OpenAI konkurrieren, dem Erfinder von Chat-GPT, Der Spiegel.
Damit „werden wir unsere Fähigkeiten weiter ausbauen und unseren Partnern ermöglichen, an der Spitze dieser technologischen Entwicklung zu stehen“, sagte Jonas Andrulis, der Gründer von Aleph Alpha.
Das Unternehmen aus Heidelberg hat sich auf Arbeitsbereiche für öffentliche Verwaltung und Industrie spezialisiert.
Eine Erweiterung des hauseigenen Sprachmodells Luminous sei in der Lage, Zusammenhänge in Informationen auf Basis gesicherter Fakten nachzuvollziehen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck spricht von einer „wahnsinnigen Erfolgsgeschichte“. Dem 2019 gegründeten Unternehmen sei es gelungen, einen Meilenstein auf dem Weg zu inhaltlich korrekter und vertrauenswürdiger KI zu erreichen.
Minister Habeck sieht einen weltweiten Wettbewerb um die Künstliche Intelligenz KI. Europa müsse deshalb „richtig Hackengas geben“, um international nicht abgehängt zu werden. „Überall da, wo wir stark sind, kann KI made in Europe auch stark werden“, sagte Habeck in Capital. Er verweist dabei auf die Branchen wie Maschinenbau und Tele-Kommunikation für die man hierzulande über eigene Kompetenz verfüge.
Unerwähnt lässt Habeck die Logik der Geschäftsmodelle im Zeitalter der Digitalisierung. Ein Musterbeispiel dafür ist Delivery Hero: Mit unterschiedlichen Markennamen betreibt die Firma weltweit Online-Bestelldienste, bei denen Kunden an Restaurants vermittelt werden. Einnahmen sollen durch Provision erzielt werden. „Der hartnäckig ausbleibende Gewinn ist die Dauerbaustelle von Delivery Hero“, bemängelt die Wirtschaftswoche.
Seit Jahren macht Delivery Hero Minus – und ist damit in der Plattformökonomie nicht allein.
Der Fahrdienstvermittler Uber erwirtschaftete ein Jahrzehnt lang keinen Gewinn.
Das Zauberwort hinter diesen Geschäftsmodellen lautet: „Venture Capital“, das Wagniskapital zur Finanzierung. Die Anlagen sind riskant, aber lukrativ. Die meisten Investitionen scheitern, dafür erzielt eine kleine Anzahl von Spekulanten überdurchschnittliche Renditen, verdeutlicht Nils Peters, Fellow für Wirtschaftssoziologie an der London School of Economics London School of Economics.
Für die Risikokapitalgeber ist Rentabilität weniger wichtig als schnelles Wachstum. Gewinne können sie realisieren, wenn das Unternehmen übernommen wird oder an die Börse geht, die Investitionen erfordern einen langen Atem.
Ziel ist auch, eine Markt-Dominanz zu erreichen, die etwa Google, Amazon oder Microsoft erreicht haben. Die Kapitalgeben drängen die Unternehmen dazu, Konkurrenten auszusperren, kritisiert Peters. Es ist das Streben nach Monopolkapitalismus 4.0.
Veranstaltungshinweis mit dem Autor:
isw-Veranstaltung
Donnerstag, 30. November 2023, 19:00 - 20:30
ZOOM https://us02web.zoom.us/j/84318474296
KI, Arbeitszeit und Gewerkschaften. Wie Unternehmen die Technik in ihrem Interesse nutzen
Marcus Schwarzbach