In isw-report 127 dokumentieren wir die Referate des 27. isw-forums.
Die seit langem bestehende tiefe sozioökonomische Spaltung der Gesellschaft in Deutschland hat sich während der Corona-Krise noch verschärft; die Reichen sind noch reicher geworden, haben von der Krise profitiert. Auch die finanziellen Maßnahmen der Regierung haben die Verteilungsschieflage verstärkt, sind in größerem Maße denen zu Gute gekommen, die ihrer nicht bedurft hätten. Zu diesem Thema referierte Prof. Dr. Christoph Butterwegge.
Unter dem Eindruck des Ergebnisses der Bundestagswahlen vertiefte Leo Mayer das Thema über die Grenzen Deutschlands hinaus und machte deutlich, dass das Problem Armut/Reichtum nicht durch bloße Umverteilung gelöst werden kann.
“Systemrelevante” Sorgearbeit wird überwiegend von Frauen geleistet, oftmals unentlohnt oder geringer bezahlt und unter prekären Bedingungen. Melanie Stitz beschäftigt sich mit geschlechtlichen und von Rassismus durchzogenen Arbeitsteilungen und stellt die “Vier-in-Einem-Perspektive” vor: als Utopie, Werkzeug der Kritik und Kompass für eine revolutionäre Realpoliltik, die Kämpfe um Lohn- und Sorgearbeit, um politische Teilhabe und das Recht auf eigene Entwicklung miteinander verbindet.
- Editorial
- Christoph Butterwegge: Ungleichheit im “Corona-Kapitalismus” der Gegenwart
- Leo Mayer: Kann Umverteilung das Problem Armut/Reichtum lösen?
- Melanie Stitz: Gender-Gap – “systemrelevante Arbeit” – feministisches Begehren – ein Kompass für revolutionäre Realpolitik
- Die ReferentInnen/AutorInnen