report 115

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Globaler Wirtschaftskrieg – Der Aufstieg Chinas. Zerbricht der Westen?

Franz Garnreiter, Walter Listl, Roland Charles Pauli, Fred Schmid, Conrad Schuhler

56 Seiten, Dezember 2018

Preis
€ 4,50

Der Report entwickelt die These, dass es beim Konflikt USA gegen China nicht nur um das Kommando in der Weltwirtschaft geht, sondern um einen ideologischen Systemkonflikt: neoliberaler Kapitalismus gegen die „sozialistische Marktwirtschaft“ à la China, wo der Staat die dominante Rolle bei der Gestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft spielt. Fred Schmid fasst in seinem Beitrag die Faktoren zusammen, die den Schluss erlauben, dass mit dem weiteren Aufstieg Chinas ein zum neoliberalen Kapitalismus alternatives Gesellschaftsmodell sich als erfolgreich erweist.

Zerbricht der Westen über der Konfrontation USA/China? Die „neue Welt des Handels“, der praktisch grenzenlose Weltmarkt erlebt inmitten schwachen Wachstums der Produktions- und Absatzmärkte eine wachsende Konkurrenz der nationalen Wirtschaften (Franz Garnreiter). Ein wichtiger Faktor ist der relative Rückgang der westlichen Industrienationen am wirtschaftlichen Weltprodukt.

Dennoch wird der Westen nicht zerbrechen. Der Trumpsche Protektionismus entspricht zwar nicht idealiter den Interessen des globalen Kapitals, dennoch wird dieses – wie Conrad Schuhler darlegt – Trump im Großen und Ganzen folgen. Charles Pauli argumentiert, dass die gewaltigen Investitionen des US-Kapitals in Europa einen Wirtschaftskrieg zwischen USA und EU unwahrscheinlich machen, weil US-Sanktionen immer auch die Profite des US-Auslandskapitals treffen würden.

Trump ist nicht die Ursache der Krise, er ist ihr Ausdruck. Die Hyperglobalisierung der letzten Jahrzehnte hat in den USA und anderen westlichen Ländern eine „hegemoniale Krise“ entstehen lassen – immer mehr Globalisierungsverlierer fühlen sich von ihren kosmopolitischen Eliten nicht mehr vertreten. Trump wie andere „Rechtspopulisten“ haben wachsenden Erfolg mit der Propaganda gegen alles Fremde und gegen die Außenkonkurrenten und lässt sie so Grundlagen für einen „hyperreaktionären Neoliberalismus“ schaffen (Schuhler).

Walter Listl untersucht die Frage, ob der globale Wirtschaftskrieg in einen „heißen Krieg“ umschlagen kann. Er konstatiert, dass die USA und der „Westen“ einen Kurs einschlagen, der eine militärische Entscheidung, einen heißen Krieg bewusst einschließt.

Im Schlusskapitel wird u.a. nach der „Fortschrittlichen Internationale“ gegen diese Offensive von Rechts gegen Solidarität, Demokratie und Frieden gefragt. Es werden die Ideen von Bernie Sanders, Jeremy Corbyn und Yanis Varoufakis vorgestellt. Hoffnung gibt, dass sich die fortschrittlichen Bewegungen von Millionen Menschen unablässig weiter entwickeln und ihre Ideen offenbar vor dem Eingang in Bereiche der „offiziellen“ Politik stehen.

1. Franz Garnreiter: Hyperglobalisierung. Die neue Phase der Globalisierung

  1. Die Globalisierung: Von der Nationalökonomie zur vollintegrierten Weltwirtschaft
  2. Konkurrenz und Marktmacht, politische Unterstützung der Konzernwirtschaft
  3. Wachstumsschwäche als Folge der Marktmacht: Steigender Bedarf für grobe Eingriffe à la Trump

2. Conrad Schuhler: Trumps „America first“ – der Versuch, die USA zur unumschränkten globalen Supermacht zu machen

  1. Totgesagte leben länger? Der anhaltende Abgesang auf die Weltmacht USA
  2. „Weltanschaulicher Universalismus“ war nie – „America first“ war stets das Konzept der US-Außenpolitik
  3. Von Obama/Clinton zu Trump: Vom „progressiven“ zum „hyperreaktionären Neoliberalismus“
  4. Das Neue an Trump?
  5. Gelingt die Einhegung von Donald Trump?
  6. Kernthese des Trumpismus: Die „Partner“ im globalen Austausch übervorteilen die USA
  7. Sind die USA die Verlierer der Globalisierung?

3. Fred Schmid: Trumps Wirtschaftskrieg gegen China

  1. Trumps faule Argumente für den Handelskrieg
  2. Kampf um die totale Öffnung des chinesischen Marktes
  3. Trump-Torpedo gegen Chinas Aufstieg
  4. Masterplan „Made in China 2025“
  5. Globalisierung auf chinesisch
  6. „Modell China“ – Systemische Herausforderung

4. Charles Pauli: Europa-USA: Rosinenpicken und Sonderkonditionen

5. Walter Listl: Die USA auf dem Weg vom Handelskrieg zum heißen Krieg?

6. Conrad Schuhler: Handelskriege? Heiße Kriege? Wo bleibt die „fortschrittliche Internationale“?

  1. Die alte Weltstruktur zerbricht
  2. Trump ist nicht die Ursache, er ist Ausdruck der Krise
  3. Der Trumpsche Protektionismus entspricht im Grundsatz nicht den Interessen des globalen Kapitals – dennoch wird dieses Trump im Großen und Ganzen folgen
  4. Beim zentralen Konflikt USA/China geht es nicht nur um das Kommando in der Weltwirtschaft – sondern um einen Systemkonflikt: neoliberaler Kapitalismus gegen „sozialistische Marktwirtschaft
  5. Trump und der „Westen“ bereiten sich auf einen heißen Krieg vor
  6. Die ersten Schritte zu einer „fortschrittlichen Internationale“
 
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