Termine

Donnerstag, 30. November 2023, 19:00 - 20:30
KI, Arbeitszeit und Gewerkschaften. Wie Unternehmen die Technik in ihrem Interesse nutzen

Referent: Marcus Schwarzbach, Referent für Betriebsratsseminare und Sachverständiger für Betriebsräte

 

ZOOM https://us02web.zoom.us/j/84318474296

 

 

Künstliche Intelligenz (KI) sorgt weltweit für Aufsehen – „die alles ändern könnte“, meldet der Tagesspiegel.  Millionen Menschen rund um den Globus haben erstmals künstliche Intelligenz per ChatGPT erlebt.  Mit Millionen von Texten aus dem Internet, aus sozialen Medien, Online-Foren, Zeitungsartikeln und Büchern erfolgte das Training für ChatGPT.

IBM, der Springer-Verlag und andere Unternehmen nutzen KI zum Personalabbau. Die Umsetzung einer Industrie 4.0 erfolgt in den Betrieben schrittweise, etwa für einzelne Produktionsstraßen oder in Verwaltungsbereichen. Der verstärkte Technikeinsatz setzt sich kontinuierlich fort.

Unternehmen nutzen die Digitalisierung zur Überwachung der Beschäftigten. Workflow-Systeme sind ein aktueller Trend bei Verwaltungsarbeitsplätzen. Ziel des Technikeinsatzes ist der effektive Einsatz der Arbeitskraft, oft werden als Begründung dabei die Unfallvermeidung oder Unterstützung der Beschäftigten genannt. Beispielsweise können Assistenzsysteme über Sensoren die Vitalfunktionen von Feuerwehrleuten im Einsatz überwachen, um so vermeintlich bei Bedarf ein rechtzeitiges Eingreifen zu ermöglichen. Die aufgezeichneten Daten liefern aber regelmäßige Auswertungen über hochsensible Daten zur körperlichen Fitness des Beschäftigten. KI wird zum Abbau von Arbeitsplätzen genutzt.

Gleichzeitig gibt es Streit in den Betrieben über die Zeiterfassung. Während bei Arbeiten per Workflow-Einsatz oder in den Werkshallen an vernetzten Maschinen jede Sekunde erfasst wird, erfolgt bei einer Steuerung über Zielvereinbarungen nachweislich ein Zeitdiebstahl. Beschäftigte im Bereich von IT-Entwicklung oder Projektarbeit, selbst unteren Führungskräften, wird die Dokumentation der Arbeitszeiten und Erfassung von Überstunden systematisch verweigert.

Gesteigerte Gewinne belegen, wer durch den Einsatz von KI profitiert. Eindeutige Antworten der Gewerkschaften stehen noch aus. Die Befürwortung der Menschen einer 4-Tage-Woche wird nicht aufgegriffen, das Arbeitszeitthema nicht zur Offensive genutzt. Diskussionen um eine „Roboter-Steuer“ finden in der Öffentlichen Debatte kaum statt.

Welche Folgen dies für die Beschäftigten hat und welche Forderungen sich aus Sicht der Gewerkschaften ergeben, ist Thema dieses Vortrages.

Ort : ZOOM
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