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isw-Veranstaltungen

08.09. Können wir Steueroasen regulieren? Stand der Wissenschaft u. politische Regulierungsversuche.

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Datum: Donnerstag, 8. September 2022

Uhrzeit: 18-20:00 Uhr

Ort: online via Zoomkonferenz
Steueroasen sind in aller Munde, aber was sind Steueroasen und wie erforscht man sie? Trotz großer Fortschritte bei der Regulierung von Steueroasen bleiben zentrale Probleme ungelöst. In seinem Vortrag zeigt Jakob Miethe, dass Steueroasen weiterhin zwei zentrale Funktionen erfüllen: erstens verschleiern sie Eigentum, nicht nur von russischen Oligarchen; zweitens untergraben sie politische Institutionen zum Ausgleich von Einkommen und Wohlstand und erhöhen so die Ungleichheit.

24.09. 28. isw-forum: Klima-Imperialismus, Planetarische Ausbeutung und Neo-Kolonialismus

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Datum: Samstag, 24. September 2022 13-18 Uhr

Ort: im EineWeltHaus München, Gr. Saal E01 Schwanthalerstr. 80, Rgb. (U4/5 Theresienwiese) und online via Zoomkonferenz (Meeting-ID: 869 9613 3952)

In der aktuellen Auseinandersetzung um Klimaschutzmaßnahmen wird klar, dass diese zu Lasten des globalen Südens und der dort lebenden Menschen gehen werden. Die Lebensweise unter kapitalistischen Produktions- und Lebensbedingungen führt zu einer Externalisierung der Folgeschäden. Dazu zwei Beispiele: Die Ampel-Koalition will bis 2030 den Strombedarf zu 80% aus sog. Erneuerbaren Energien decken. Dies geht nur durch Energieimporte, etwa aus geplanten Sonnenkraftwerken in afrikanischen Ländern. Durch die mit Milliardensummen finanzierten Exklaven der Energieproduktion werden die Menschen vor Ort ihres Territoriums und ihrer Bewegungsfreiheit beraubt. Das Landgrabbing wird sich weiter beschleunigen. Der zunehmende Bedarf von Lithium und Kupfer für die Elektromobilität, unser „grüner“ Umbau, führt in den exportierenden Ländern in Lateinamerika zu massiven Schäden und konterkariert deren Bemühungen um Umweltschutz.

Mit Vorträgen von Ulrich Brand, Kathrin Hartmann und Kerem Schamberger

Kommentare & Beiträge

Stephan Krull: Verkehrswende: Ohne 9-Euro-Ticket wird nichts besser!

Verkehrswende: Ohne 9-Euro-Ticket wird nichts besser!
Das 9 -Euro-Ticket hat über 30 Millionen Nutzer über die vielen unsinnigen Grenzen und undurchsichtigen Tarifen und Tarifzone hinweg drei Monate lang Zugang zu einer öffentlichen Mobilität verschafft.
Der Andrang war so groß, dass das System an seine Grenzen kam und alle Schwächen unerbittlich sichtbar wurden. Derzeit ist in den politischen Debatten Bunter den Mandatsträgern der Ampelkoalition noch nicht erkennbar, ob und wann es eine sinnvolle Nachfolgeregelung geben wird. Die Verkehrswende ist ein wesentlicher Baustein für die sozial-ökologische Transformation und zwingend, um die Klimakatastrophe zu begrenzen. Das zeitlich begrenzte 9 Euro-Ticket hat zudem die durch Unterfinanzierung und Missmanagement des Bahnmanagements verursachten Missstände der bestehenden Verkehrsinfrastruktur und des ÖPNV einer breiten Öffentlichkeit vor Augen geführt. Forderungen nach mehr Mobilität mit weniger motorisierter Individual-Verkehr durch den massiven Ausbau von Bus und Bahn, durch vernetzte Angebote, Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken, Verhinderung von Bahnprivatisierungen das Verkehrsangebot ausgeweitet und die Ticketpreise gesenkt werden in einem der reichsten Länder der Erde ist als gesellschaftlicher Konsens anzustreben.

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Leo Mayer: Gasumlage für die Rettung von Konzernen

Gasumlage für die Rettung von Konzernen
Die Ampel-Koalition entscheidet sich für eine Gasumlage für Gaskunden, Privathaushalte und für Firmen zur Stützung von systemrelevanten Gasimporteuren. Die amtierende Bundesregierung stützt dadurch den größten deutschen Gas-Importeur Uniper mit insgesamt bis zu 15 Milliarden Euro. Sie beschließt zudem eine Hilfs-Beteiligung von 30 Prozent an Uniper zur Finanzierung des Düsseldorfer Unternehmens. Ab Oktober können sich die Rohstoffhändler die Differenz zwischen vertraglich vereinbarten Preisen und dem aktuellen Einkaufspreis an der Börse erstatten lassen. Die entstehenden Kosten werden mit der Gasumlage auf alle Gasverbraucher, Wirtschaft wie Privatkunden, umgelegt. Ein geplantes Ruinieren der russischen Wirtschaft scheint derzeit nicht absehbar, dafür werden vorerst aber zahllose Familien mit niedrigem und mittlerem Einkommen in Deutschland ruiniert, die die Sanktionspolitik gegen Russland mit steigenden Preisen für Lebensmittel und Energie ausbaden müssen.

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Joachim Becker: Der Drang nach Osten – und seine Grenzen

Der Drang nach Osten – und seine Grenzen
Unter der Ägide der USA war die europäische Integration als westeuropäisches Projekt und zugleich als Bollwerk gegen den Staatssozialismus im Osten Europas konzipiert. Mit dem Ende des Staatssozialismus kamen die Osterweiterungen auf die Tagesordnung, die mit dem Beitritt Der DDR zur Bundesrepublik Deutschland als erste Osterweiterung anzusehen ist. Die DDR war das erste post-sozialistische Land, das der EU beitrat. Die Integration in die bundesdeutsche und EU-Wirtschaft bedeutete für die ostdeutschen Bundesländer eine Peripherisierung. Im östlichen Europa orientierten sich liberale Kräfte schon sehr früh auf einen EU-Beitritt, die sich durch eine verstärkte Westbindung eine Stärkung ihrer politischen Position und die Konsolidierung neoliberaler kapitalistischer Transformation erhofften. Uneinigkeit herrschte unter den EU-Ländern über die Sinnhaftigkeit und die Vorteile einer EU-Osterweiterung, die letztlich durch Deutschland im Schulterschluss mit Groß Britannien und den skandinavischen Ländern im sogenannten Europa-Abkommen seine schrittweise Umsetzung erfuhr, Rückschläge und Erweiterungsmüdigkeit miteingeschlossen.

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Willy Sabautzki: Das Getreideabkommen der Kriegsparteien veranschaulicht die globale Nahrungskrise

Das Getreideabkommen der Kriegsparteien veranschaulicht die globale Nahrungskrise
Das vereinbarte Getreideabkommen zwischen der Ukraine und Russland mit Unterstützung der Vereinten Nationen und der Türkei ist ein erster Schritt zur Linderung der sich verschärfenden globalen Nahrungskrise In den ukrainischen Häfen sind wegen des russischen Angriffskrieges seit Ende Februar bis zu 20 Millionen Tonnen Getreide gelagert. Ein erstes Schiff hatte mit 26.000 Tonnen nach monatelangem Stillstand des Hafenbetriebes Odessa in Richtung Libanon verlassen.
Der internationale Versicherungsmarkt hat die gesamte Region als Hochrisikogebiet bewertet, was neben den Spekulations-Gewinnen mit landwirtschaftlichen Rohstoffen durch die marktbeherrschende „ABCD-Gruppe“ weiter steigende Kosten für Getreidelieferungen bedeutet. Die „ABCD-Gruppe“ bilden vier Konzerne, die den internationalen Im- und Export von Agrar-Rohstoffen dominieren: Archer Daniels Midland, Bunge, Cargill und die Louis Dreyfus Company. Diese handeln und transportieren, sind aber auch im Verarbeitungsprozess vieler Rohstoffe tätig und bestimmen somit weitestgehend diesen Teil des Welthandels.

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Ladislaus Ludescher: Das Verschwinden der 85 % – mediales Desinteresse an Hungernden

Das Verschwinden der 85 % – mediales Desinteresse an Hungernden
6,7 Milliarden Menschen leben schätzungsweise in den Staaten des Globalen Südens. Das entspricht ungefähr 85 % der Weltbevölkerung. Es gehört zu den Konstanten der deutschen, aber auch ausländischen Berichterstattung, dass die Länder des globalen Südens in den Nachrichten weit unterrepräsentiert sind. Zu den vergessenen Nachrichten gehört auch der globale Hunger, den das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) als das „größte lösbare Problem der Welt“ bezeichnete. Obwohl die Zahl der chronisch Hungernden im Jahr 2020 auf bis zu 811 Millionen Menschen anstieg, fand dies kaum einen medialen Widerhall. Insgesamt beschäftigte sich die „Tagesschau“ in etwa 41 % ihrer Bericht-Sendezeit mit dem Ukraine-Krieg und ihren Auswirkungen. Auf die Pandemie entfielen etwa 11 % der Sendezeit aller Berichte (2020 waren es circa 45 % und 2021 etwa 35 %). Befremden ruft hervor, dass dramatische Katastrophen, die sich zeitgleich im Globalen Süden ereigneten, randständig oder erst gar nicht aufgegriffen wurden. Auf den globalen Hunger entfielen etwa 0,5 % der Bericht-Sendezeit der „Tagesschau“. Das Welternährungsprogramm hat aktuell darauf hingewiesen, dass die Zahl der Hungernden weltweit erneut gestiegen ist und mittlerweile 828 Millionen Menschen erreicht hat.

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Aktuelle Hefte

wirtschaftsinfo 61

Info61
Arbeitsintensität und Leistungssteigerung
Hermann Bueren

Umfang: 28 Seiten
Preis: 3,00 €
erscheint am 13. September 2022

Weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit verändern viele Unternehmen und Betriebe ihre Arbeitsprozesse und führen agile Arbeitsmethoden ein. Agilität ist ein globaler Megatrend, der schon vor einigen Jahren im IT-Sektor begann und inzwischen auch in anderen Kernbereichen der Wirtschaft Verbreitung findet. Agilität und ihre betriebliche Umsetzung, so das unternehmerische Credo, sei ein Trend, der für Beschäftigte und Unternehmen gleichermaßen positiv sei. Die Beschäftigten hätten größere Freiräume in ihrer Arbeit. Agilität ist mehr als nur ein Trend; Es handelt sich um ein Managementkonzept mit dem Ziel der Steigerung von Leistung und Arbeitsintensität der Beschäftigten. Möglichst in Echtzeit auf Kunden und Märkte zu reagieren – das ist der Wunsch der agilen Unternehmen, das ist der Erwartungs- und Leistungsdruck, mit dem die Beschäftigten konfrontiert sind. Wie das geschieht und welche Belastungen für die Beschäftigten daraus erwachsen, wird in diesem wirtschaftsinfo dargestellt.

Thematisiert werden alte und neue Macht- und Herrschaftsstrukturen in der
Arbeitswelt mit der Absicht, die am Thema Arbeitswelt interessierten Leser/innen auf die Mechanismen und Zwänge kapitalistischer Arbeitsorganisation aufmerksam zu machen.

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report 130

rep130
China und seine Rolle in einer multipolaren Weltordnung
Karin Kulow, Willy Sabautzki, Wolfang Müller, Jonas Becker
Umfang: 40 Seiten
Preis: 4,00 €
erscheint am 13. September 2022


Durch den Aufstieg Chinas und dessen Bemühen um vielfältige Kooperationen zur Gestaltung einer fairen Globalisierung scheint der zögerliche multipolare Trend der 80er Jahre in Richtung der Gestaltung einer multipolaren Weltordnung an politischem Stellenwert zu gewinnen. Der verfügbare Report enthält eine Analyse, die sich In der Hauptsache mit der Frage von Monopolarität versus der Multipolarität auseinandersetzt. Es geht darum, ob die vom Westen betonte geopolitischen Hegemonie auf der Grundlage westlicher Wertesysteme in ihrer universellen Bedeutung und Gewaltbereitschaft aufrechterhalten bleibt. In einer neu entstehenden Weltordnung bleibt das Streben nach einer multipolaren Win-Win-Situation der Gradmesser für die weitere Entwicklung der gesellschaftlichen und politischen Entwicklung Chinas. Im Report werden die Grundlagen der als historisch einmalig geltenden Wirtschaftsentwicklung Chinas aufgezeigt, die sich aus der grundsätzlich anderen Herangehensweise einer anders organisierten Gesellschaftsform ergibt. Ein besonderes Augenmerk richtet sich auf die sich verschärfende Rivalität der USA gegen China, die sowohl die US-Politik als auch die Weltpolitik für die nächsten Jahre und Jahrzehnte bestimmen werden. Ausführlich wird auch die Rolle Chinas und dessen beanspruchte Position der Neutralität im anhaltenden Ukrainekrieg erläutert, ebenso die damit einhergehenden Sino-Afrikanischen und Sino-Amerikanischen Beziehungen.

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report 129

rep129
30 Jahre in Etappen in die Klimakatastrophe
Franz Garnreiter, John P. Neelsen, Willy Sabautzki, Helmut Selinger, Christian Zeller
Umfang: 36 Seiten
Preis: 4,00 €


Wie ist es um das Klima bestellt nach 26 Klimakonferenzen? Was müsste geschehen, um das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen, den Klimakollaps zu verhindern?

Willy Sabautzki gibt einen Überblick über die Beschlüsse der Klimakonferenzen und die Berichte des IPCC. Helmut Selinger plädiert für eine Neuausrichtung der Klimaverhandlungen und stellt ein Berechnungsmodell für die konkreten Klimaschulden vor. Franz Garnreiter: Klimazerstörung in Zeiten zunehmender sozialer Spaltung und zügelloser Militarisierung. John P. Neelsen: Indien – von nachholender zu nachhaltiger Entwicklung? Christian Zeller: Ökologische Schuld anerkennen und fossile Industrie zurückbauen – Ansätze zur Überwindung der Klimakatastrophe.

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info: G7 - Das fatale Regiment der Reichen Welt

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info: Das fatale Regiment der Reichen Welt
Conrad Schuhler
Umfang: 8 Seiten
Preis: 0,50 €
kostenloser Download der Digitalversion


Aus den in 1975 als Kamingespräch angelegten Treffen der Regierungschefs der führenden westlichen Nationen hat sich der G7-Gipfel neben dem Austausch zu finanz- und wirtschaftspolitischen Fragen zu einem straffen Instrument der aktuellen Weltpolitik etabliert. Die G7 ist ein Instrument der reichen Welt, dem Planeten eine "regelbasierte Ordnung" aufzuerlegen, die ihren eigenen Interessen entspricht. Die versammelten Länder agieren wie die politische Agentur des “Westens” gegen den aufholenden “Süden”. Das separierende Moment der internationalen Politik ist der aktuelle wirtschaftliche Entwicklungstand der einzelnen Gesellschaften in der Konfrontation hochentwickelter Volkswirtschaften des Westens gegen Schwellen- und Entwicklungsländer. Die “Zeitenwende” – die Invasion Russlands in die Ukraine hat die Position des westlichen Imperialismus gestärkt. Der “China-Block” mit Ländern höchst unterschiedlicher gesellschaftlicher Ideologien positioniert sich als Gegenspieler der G7-Länder.

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report 128

rep128
Der wahre Bertelsmann-Konzern
Jörg Becker
Umfang: 32 Seiten
Preis: 3,50 €


Als Buchverlag gegründet, hat sich Bertelsmann im Laufe der Zeit zu einem international agierenden Konzern mit unzähligen Tochterfirmen entwickelt, der Bücher, Zeitschriften, Tonträger und TV-Soap-Serien produziert. Die Tochtergesellschaft Arvato besitzt und organisiert Dienstleistungszentren, Call-Center und IT-Systeme. Der Autor Prof. Dr. Jörg Becker analysiert die Entwicklung des Konzerns, sein Agieren in den USA, der VR China und in Südamerika sowie seine Aktivitäten in Steueroasen. Ein Kapitel widmet sich der Bertelsmann-Stiftung und ihrem industriellen Lobbyismus, ein weiteres den Arbeitskämpfen im Konzern.

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report 126

rep126
Digitaler Kapitalismus
Mandy Tröger


Umfang: 32 Seiten
Preis: 3,50 €


Im digitalen Raum wird Kommunikation zunehmend durch Daten gestaltet, die wir als Nutzer*innen zur Verfügung stellen und auf deren Nutzung haben wir wenig Einfluss haben.

Daten sind das Öl des 21. Jahrhunderts. Im globalen Wettlauf um neue Märkte zieht sich die Markt- und Datenmacht der GAFAM-Unternehmen (Google, Apple, Facebook, Amazon und Microsoft) durch alle Bereiche des politischen und sozialen Lebens. Sie findet Ausdruck im Einfluss dieser Unternehmen auf politische Entscheidungsprozesse und Datenschutzregularien, auf sich ändernde Konzepte von Arbeit sowie in Debatten zur Zukunft des Journalismus.

isw-report 126 bietet eine historisch-kritische Analyse dieser neuen Datenmärkte sowie der neuen Monopole globaler Technologiekonzerne, die diese Märkte weitgehend bestimmen, beleuchtet ihre Unternehmensgeschichte, ihre Marktstrategien, ihre Lobbyarbeit und ihre gesellschaftliche Einflussnahme.

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Nun zeichnet sich ab, dass sich dieser Zustand auch in diesem Jahr fortsetzen wird. Damit fehlt uns weiterhin eine wichtige Einnahmequelle. Um unsere Arbeit in gewohnter Qualität fortsetzen zu können, sind wir deshalb mehr denn je auf Spenden angewiesen.

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