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isw Newsletter April 2023

isw Newsletter April 2023

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isw - sozial-ökologische Wirtschaftsforschung e.V.

Newsletter April 2023‍

Nächste Termine‍

 

 

Autoindustrie – Transformation by Desaster!

Stephan KrullStephan Krull

7. Juni 2023, 18:00 Uhr
ZOOM - https://us02web.zoom.us/j/89603471580

 

Im Vorfeld der diesjährigen Internationalen Automobilausstellung „IAA Mobility“ vom 5. – 10.Sept. in München, beleuchtet Stephan Krull, Autor und Koordinator des Gesprächskreises Zukunft „Auto Umwelt Mobilität“ die Entwicklung in der Autoindustrie und den motorisierten Individualverkehr.

 


Die Autoindustrie und der motorisierte Individualverkehr sind eine wesentliche Ursache der angelaufenen Klimakatastrophe. Die Autoindustrie selbst redet von Transformation, betreibt jedoch nur Greenwashing und will mit der Umstellung auf Elektroantriebe ihr Geschäftsmodell noch ein paar Jahre weiterführen. Die Luxus-Strategie der deutschen Automobilkonzerne - mehr Luxus zur Profitmaximierung durch Preissteigerungen bei gleichzeitigem Boykott der Produktion kleiner, sparsamer Fahrzeuge - führt zu sinkendem Absatz bei gleichzeitig höheren Profiten.

 

Während tausende Beschäftigte in Kurzarbeit geschickt werden oder ihren Arbeitsplatz verlieren, steigen die Profite der Autokonzerne ins Unermessliche, rund 6.000 Euro Gewinn pro verkauftes Fahrzeug. Die Mobilitätswirtschaft trägt einen großen Teil zur Beschäftigung in Deutschland bei, zur Wertschöpfung und zum Export. Dazu gehören neben der Autoindustrie d ie Bahn-, die Busindustrie, die Fahrradindustrie und vor allem auch die Betriebe der Bahn und des ÖPNV. Die Anzahl der Arbeitsplätze in der Autoindustrie ist seit ihrem Höhepunkt in 2019 gesunken und wird wegen der Umstellung auf Elektroantriebe und wegen rückläufiger Verkäufe weiter sinken.

 

Die Überkapazitäten in der Autoindustrie wirken, die Investitionen und Subventionen brennen lichterloh. Ohne eine aktive Industriepolitik wird es zu gravierenden sozialen Verwerfungen kommen.

 

Wann wäre Kapitalismuskritik notwendiger und berechtigter als heute? Wie sieht eine sozial gerechte Verkehrswende aus, und wie lässt sich ein Zugang zu klimafreundlicher Mobilität für alle, auch in ländlichen Regionen, verwirklichen? Eine Utopie?

 

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Marxistische Studienwoche 2023

Multiple Krise? Zuspitzung, Bearbeitung und Gegenkräfte

 

Die Marxistische Studienwoche 2023 wird von Z. Zeitschrift Marxistische Erneuerung, der Heinz Jung-Stiftung und dem isw München vom 07. bis zum 10. August 2023 im Haus der Jugend in Frankfurt/Main ausgetragen.  Sie richtet sich vornehmlich an Studierende und junge Aktive.

Mit Rolf Czeskleba-Dupont, Judith Dellheim, Dominik Feldmann, Jörg Goldberg, Sabine Leidig, Thomas Sablowski, Michael Schwan, Darya Sotodeeh, Anne Tittor, Peter Wahl und anderen.


Der Begriff „multiple Krise“ verweist darauf, dass sich in der heutigen kapitalistischen Welt unterschiedliche Krisen(-prozesse) wechselseitig zu einer größeren, multiplen Krise verstärken. Neben Transformationsprozessen des Kapitalismus sind hier u.a. Umwelt- und Klimakrisen, Weltordnungsfragen, Wandel und Entdemokratisierung politischer Systeme als Krisenelemente einer multiplen Krise zu nennen. Doch wie hängen diese miteinander zusammen? Welche Rolle spielen die kapitalistischen Macht- und Eigentumsverhältnisse, die kapitalistische Verwertungslogik? Verstärken sie andere Krisenelemente, die dann wiederum gegenwärtige Profitlogiken antasten? Sind alle Krisen Ausdruck und Resultat der kapitalistischen Verhältnisse? Diesen Fragen wollen wir uns auf mindestens drei Wegen annähern: Erstens möchten wir die Zuspitzung kapitalistisch bedingter Krisen und ihre inneren Zusammenhänge analysieren. Zweitens wollen wir verstehen, welche systemstabilisierenden Bewältigungsstrategien auf staatlicher Ebene diskutiert werden und zur Anwendung kommen. Drittens soll besprochen werden, inwiefern progressive gesellschaftliche Gegenkräfte mit alternativen Bewältigungsstrategien Einfluss gewinnen können.

 

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Kommentare und Beiträge

Demokratien gegen Autokratien

Conrad Schuhler

 

Die offizielle Strategie der USA gibt vor, wie sie den von ihnen geführten „Demokratien“-Block in diesem Jahrzehnt zum endgültigen Sieg über den von China und Russland angeführten Block der Autokratien führen wollen. Die Gefährlichkeit des US-Imperialismus läßt sich der National Security Strategie entnehmen, die besagt, dass die USA über die Kraft verfüge, die Welt nach ihrem Willen zu formen. Der erklärte Feind der selbstdefinierten „wertebasierten Ordnung“ sind die aufgetauchten Autokratien, China und Russland, die als globale Ungeheuer zu entmachten sind. Jedoch erfahren immer mehr Länder die „regelbasierte internationale Ordnung“ als Instrument ihrer weiteren Hinderung an schneller sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung. Und sie wagen es mit der Verschiebung der internationalen Machtverhältnisse sich dem Kurs der USA zu widersetzen. Die wirtschaftlichen Faktoren belegen eine Zweiteilung der Erde nicht in Demokratien oder Autokratien, sondern in Arm und Reich. Die armen Länder sind nicht zufällig arm, sie sind arm wegen der „regelbasierten internationalen Ordnung“, die der „Westen“ als Grundprinzip weiter unerbittlich aufrechterhalten will. Der Ukrainekrieg dient den USA dazu, der Welt diesen kriegerischen Konflikt als vorderste Front der "Demokratien" gegen die "Autokratien" darzubieten. Wenn der Ukrainekrieg nicht in eine Atomkatastrophe eskaliert, so dürfte er in einen scharfen Wirtschaftskrieg zwischen dem US-geführten West-Block gegen China und Russland führen. Für Deutschland könnte eine weiterhin gegebene Gefolgschaft der US-Politik ein Sturz in eine tiefe Rezession bedeuten. Es stellt sich die Frage, wie es um die Chancen eines pluralistischen internationalen Systems gleichberechtigter Partner steht.

 

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"Megastreik" in Deutschland

Leo Mayer

 

Einen Ausstand mit 400.000 beteiligten Beschäftigten an den Warn-Streiks in den vergangenen Wochen hat es hierzulande seit Jahrzehnten nicht gegeben. Es geht um eine tabellenwirksame Lohnerhöhung um 10,5 Prozent, mindestens 500 Euro monatlich. Durch den Schulterschluss mit der Eisenbahngewerkschaft EVG, die mit einer Forderung nach zwölf Prozent mehr Lohn und einem Mindestbetrag von 650 Euro pro Monat in die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn und rund 50 weiteren Schienenverkehrs-betreibern gegangen ist, haben die Warnstreiks enorme Schlagkraft erhalten. Die Kapitalseite reagiert nervös auf diese für Deutschland ungewöhnlichen Streiks. Schon beim gemeinsamen Streiktag von ver.di und Fridays for Future hatte der Geschäftsführer der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände BDA, Steffen Kampeter, die Kooperation von ver.di mit Fridays for Future als "eine gefährliche Grenzüberschreitung" kritisiert. Vor allem Unions- und Grünen-AnhängerInnen fordern eine Einschränkung des Streikrechts. Nach Umfrageergebnissen halten es 53 Prozent der Grünen-AnhängerInnen und 45 Prozent der der Union Nahestehenden für richtig, im Bereich der kritischen Infrastrukturen das Streikrecht einzuschränken.

 

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Frankreich: Vom Protest gegen die Rentenreform zur Staats- und Gesellschaftskrise

John P. Neelsen

 

Seit Monaten rufen in seltener Einheit die acht kommunistischen und sozialdemokratischen Gewerkschaftsverbände zu immer neuen (General-)Streiks auf, denen bis zu 3 ½ Millionen Beamte und Angestellte des öffentlichen Dienstes wie des Privatsektors folgen. Anlass der womöglich erneute Massenbewegung, vergleichbar mit der Gelbwestenbewegung, ist ein verabschiedetes Gesetz zur Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters auf 64 Jahre. Das Gesetz wurde trotz wochenlanger Verhandlungen am Ende nicht von einer parlamentarischen Mehrheit beschlossen, sondern von der Regierung per Dekret in Kraft gesetzt. Neben den linken und rechten Parteien setzt sich die Bewegung essentiell aus Arbeitnehmern unter Führung der Gewerkschaften zusammen. Schon vor Beginn des Gesetzgebungsverfahrens hatten die Gewerkschaften in seltener Einheit ihren Widerstand gegen die Rentenreform erklärt. Und in der Tat begleiteten sie die über zehnwöchige Parlamentsdebatte mit Aufrufen zu Arbeitsniederlegungen, Kundgebungen und Massendemonstrationen.

 

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Koalitionsvereinbarung: Highway to Hell. Aber mit Solarpanelen auf dem Grünstreifen.

Leo Mayer

 

Die führenden Köpfe von SPD, Grünen und FDP haben sich nach einer dreitägigen Sitzung darauf verständigt, eine mit 144 bestückte "eng begrenzte Zahl besonders wichtiger Projekte" im Autobahnbau zu planen und umzusetzen. Ein Tempolimit wird es vermutlich in der derzeitigen Regierungskoalition mit dem von FDP geführten Verkehrsressort nicht geben, obwohl damit auf einen Schlag der Ausstoß von acht Millionen Tonnen CO2 vermeidbar wäre. Mit Zustimmung der Grünen wird sogar das Klimaschutzgesetz in zentralen Punkten geändert.  Im aktuellen Gesetz hat jeder Sektor wie Energie, Gebäude oder Verkehr pro Jahr CO2-Vorgaben, die erfüllt werden müssten. Besonders der Verkehr riss die Vorgaben bereits zweimal. Reißt ein Sektor seine CO-2 Ziele, kann ihm durch einen anderen Sektor geholfen werden. Die Abkehr von einer beschlossenen Klimaschutzpolitik finden die derzeitigen Führungsleute der Umweltmythos-Partei Die Grünen ganz ok. Zum Streit um die Regelung neuer Gasheizungen lautet die derzeit herrschende politische Linie der Regierung, dass ab dem 1. Januar 2024 möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit Erneuerbaren Energien betrieben werden soll". Unbillige Härten sollen bei der Anschaffung neuer Heizungen durch einen sozialen Ausgleich vermieden werden. Nicht mehr diskutierbar scheint hingegen die Kindergrundsicherung als das zentrale sozialpolitische Vorhaben von SPD und Grünen zu sein. Bei einer Staatsverschuldung auf Rekordhöhe von 2,4 Billionen € sprechen sich die Regierungsparteien gegen die Kindersicherung und für eine Zurückhaltung bei den Lohnerhöhungen im öffentlichen Dienst zum Inflationsausgleich aus. Andererseits billigt der Haushaltsausschuss des Bundestages Finanzmittel in Höhe von zwölf Milliarden Euro für die "Waffenhilfe" für die Ukraine.

 

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Unaufhaltsame Klimazerstörung und Emissionsexzesse der Reichen

Franz Garnreiter

 

Nach dem aktuellen Bericht des IPCC, ein wissenschaftliches Gremium auf UNO-Ebene, das regelmäßig zum Klimawandel berichtet, besteht nur noch bei einer sofortigen dramatischen Umkehr des bisherigen weltweiten Emissionsverhaltens eine Chance, die Erwärmung auf unter 2 °C zu begrenzen. Nichts in der bisherigen Entwicklung spricht dafür, dass das gelingt.
Nach aktuellen Untersuchungen der IEA, eine Institution der reichen OECD-Länder zur Analyse und Beratung der Energiepolitik, ist die Verursachung der Klimazerstörung extrem stark auf die kleine Gruppe der emissionsintensivsten Reichen konzentriert: Die Top 1 % Höchstemittenten produzieren mehr als 1000mal so viel CO2 wie die 1 % am wenigsten emittierenden Menschen der Welt. Es sind die Reichen, die das Klima zerstören, und es sind die Nicht-Reichen, die darunter leiden / leiden werden.

 

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Städtische Wasserkrisen durch den nicht nachhaltigen Konsum der Reichen 

Willy Sabautzki

 

„Der ungleiche Zugang zu sauberem Wasser in Städten rund um den Globus kann zu einem großen Teil auf den ´nicht nachhaltigen Verbrauch´ von Bewohnern mit hohem Einkommen zurückgeführt werden“ lautet das Ergebnis einer von Nature Sustainability veröffentlichten Forschungs-Studie. Allein in den ersten beiden Jahrzehnten des einundzwanzigsten Jahrhunderts waren weltweit mehr als 80 große Ballungsgebiete von extremer Trockenheit und Wasserknappheit betroffen.
Es ist zu erwarten, daß städtische Wasserkrisen immer häufiger auftreten und über eine Milliarde Stadtbewohner in naher Zukunft von Wasserknappheit betroffen sein werden.
Ballungsräume sind von extremen Dürren und einem nicht nachhaltigen Wasserverbrauch betroffen. Das sehr ungleiche Stadtgebiet von Kapstadt dient als Nachweis  dafür, wie eine nicht nachhaltige Wassernutzung durch die Elite urbane Wasserkrisen ebenso stark verschärfen kann wie der Klimawandel oder das Bevölkerungswachstum.

 

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Mit Investitionsverboten gegen China
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dringt auf Beschränkungen und Verbote bei Investitionen europäischer Unternehmen in China – auch auf Druck aus den USA.

Redaktion German-Foreign-Policy

 

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dringt auf Beschränkungen bei Investitionen europäischer Unternehmen in China. Können bisher nur Übernahmen deutscher bzw. EU-Firmen durch chinesische Investoren behördlich überprüft und, sofern gewünscht, verboten werden, so soll es in Zukunft möglich sein, Investitionen auch deutscher Konzerne in der Volksrepublik per Amtsentscheid zu untersagen. Außenhandels- und Investitionskontrollen sind in Deutschland und der EU grundsätzlich nicht neu und in den vergangenen Jahren kontinuierlich verschärft worden – zumeist mit dem Ziel, chinesische Unternehmen abzuwehren. Im November untersagte die Bundesregierung zwei chinesischen Unternehmen, die Chipfertigung der Dortmunder Firma Elmos beziehungsweise das bayrische Unternehmen ERS Electronic zu erwerben. Auch die EU kann inzwischen bei auswärtigen Investitionen intervenieren, aber kein eigenständiges Verbot aussprechen; sie unterbreitet den Migliedstaaten entsprechende Verbotsempfehlungen, die ihrerseits darüber entscheiden, ob sie die betreffende Übernahme durch eine ausländische Firma genehmigen oder untersagen.


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Wie der Rüstungskonzern Rheinmetall mit den USA in weltweite Kriege zieht
Militär: Umweltschonend, nachhaltig, bald CO2-neutral

Werner Rügemer

 

In den USA entwickelt Rheinmetall mit US-Unternehmen die modernsten Waffentechnologien. Zur „Unterstützung der obersten Modernisierungsprioritäten der U.S.-Streitkräfte“ führt Rheinmetall seit 2022 ein Team unter Beteiligung einer Reihe von US-Rüstungskonzerne.  Aufgabe ist die Entwicklung der neuen Generation KI-gestützter Schützenpanzer. Sie sollen, bemannt wie auch unbemannt, feuerstark, hochgeschützt und hochmobil, mit bisher unbekannter Tötungsfähigkeit auch im Nahkampfbereich operieren, wie das sonst nirgends auf der Welt verfügbar ist.  Rheinmetall hat in den USA auch den „umweltfreundlichen“ Elektroantrieb eGenForce für die neue Generation des US-Kampfpanzers Abrams entwickelt. Rheinmetall spricht möglichst nicht von Rüstung, sondern stellt sich in Deutschland als ökologischer Technologieführer in Verbindung mit einem aktiven Engagement für Naturschutz dar.
Die Hälfte der 25.500 Beschäftigten des deutschen Rüstungskonzern arbeitet in Deutschland. Zur globalen zeit- und ortsnahen Belieferung betreibt Rheinmetall nach eigenen Angaben 133 Standorte in 33 Staaten. Rheinmetall hat Erfahrung, wie Rüstungs-Export-Kontrollen umgangen werden konnten.
Die Unternehmensleitung stellt Rheinmetall gezielt außerhalb des UN-Völkerrechts und orientiert sich an der „internationalen regelbasierten Ordnung“, die von den USA definiert wird


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Inflation: Wer sind die Gewinner, und wer die Verlierer?

Franz Garnreiter

 

Anhand anschaulich aufbereiteter Grafiken und Tabellen erläutert der Autor Ursprung und Ausbreitung von Inflation, von den ersten Impulsen durch die Ölpreiskrise, von Lohnforderungen, Rohstoffknappheit und der Preisbildungsdominanz durch die etablierte Monopolstellung marktbeherrschender Unternehmen. Ein besonderes Augenmerk ist auf die sozial unterschiedliche Betroffenheit von Inflation gerichtet, nachdem gleiche Preissteigerungen bei ärmeren Menschen viel stärker auf deren Einkommen durchschlagen als bei den Reichen. Haushalte armer Menschen haben eine andere Konsumstruktur als reiche Haushalte, nachdem bei ihnen  Nahrungsmittel und Haushaltsenergie (Heizung) einen sehr viel höheren Anteil am Einkommen einnehmen als bei durchschnittlichen und reicheren Haushalten. Um die Inflation, bei gleichbleibendem Konsum, auszugleichen, bräuchte ein ärmerer Haushalt eine viel größere Erhöhung seines Einkommens als ein reicher Haushalt..


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Führt künstliche Intelligenz zum Job-Abbau – ChatGPT?

Marcus Schwarzbach

 

ChatGPT ist ein sprach- und textbasierter Chatbot. Damit lassen sich beispielsweise  komplizierte Sachverhalte einfach erklären, Gedichte oder kurze Texte schreiben. Lehrer haben die Sorge, dass bei Hausaufgaben nicht mehr nachgedacht, sondern online Antworten erstellt werden. Programme wie ChatGPT können zwar auf nahezu jede Frage eine Antwort liefern, dennoch handelt es sich um eine sogenannte schwache KI. Antworten kommen beeindruckend geschliffen daher, wenn man bedenkt, dass ChatGPT überhaupt nicht versteht, wovon es spricht. Trotz beeindruckender Ergebnisse ist das Programm weit davon entfernt, selbst denken zu können. In den Betrieben sind für ChatGPT viele Anwendungsbereiche denkbar, etwa im Kundenservice, bei der Erstellung von Werbetexten oder als Assistent beim Schreiben von Softwarecodes. Für Gewerkschafter und Betriebsräte bleibt dabei wichtig, dass die Technik aus Sicht der Beschäftigten zu gestalten ist.  Antworten sind dabei zu finden auf die entscheidenden Fragen: Welche Forderungen haben Betriebsräte und Gewerkschaften, um die digitale Arbeitswelt zu gestalten? Wie soll die neue Technik eingesetzt werden? Wie können Tarifverträge zur digitalen Arbeit aussehen?


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Armut im Alter – Armut in Bayern (Teil II)

Helmut Türk-Berkhan

 

16,9% der in Deutschland lebenden Menschen, 14,1 Millionen Menschen, sind von Armut betroffen. Gerade auch durch die Pandemie bedingt hat sich die Armut weiter und schneller ausgebreitet. Neue Höchststände gibt es dabei in den Gruppen Kinder und Jugendlichen, aber auch in der Gruppe alter Menschen, deren Anteil in der Bevölkerung bei 18,2% liegt. Im bundesweiten Vergleich liegt Bayern, das beispielhaft zur Verdeutlichung der entstehenden Altersarmut in seinen Ausprägungen angeführt ist,
mit 12,8% am untersten Ende. Vorliegende Altersarmutsszenarien gehen davon aus, dass zu niedrige Rentenzahlungen zu einer vorprogrammierten materiellen Altersarmut führen und eine wachsende Anzahl von Betroffenen durch Pflege (Pflegekosten) in die Altersarmut geraten. Mit den bestehenden Alterssicherungs-Systemen und deren Entwicklungen in den nächsten Jahren, d. h. mit den gesetzlichen Rentenhöhen wie auch mit dem gesamten Bereich der Pflege im Alter ist es recht schlecht bestellt. Statt eines notwendigen komplexen Umbaus auf der Basis einer Bürger-versicherung für Alle anzugehen, was auch die im Alter existenz- und teilhabesichernden Rente und die Ausstattung der umfassenden und finanziell ohne Eigenbeteiligungen ausgestatteten Pflegeversicherungs-Leistungen einzubeziehen hätte, wird jeweils nur an einzelnen Symptomen laboriert.


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Was kostet uns der Umbau der Gaswirtschaft, der Ersatz von russischem Gas?

Franz Garnreiter

 

Der eskalierende Wirtschaftskrieg zwischen den westlichen Ländern und Russland führt u. a. dazu, dass viele Länder der westlichen Welt nach Wegen suchen, um eine Abhängigkeit von russischem Gas-, Öl und Kohleimporten zu beenden. Dabei stellen sich die Fragen, wo kurzfristig die benötigten Mengen an Gas herkommen sollen, wie hoch die Kosten sein werden für einen Umbau der Gaswirtschaft und welche ökologischen Folgen sich daraus ergeben für die Volkswirtschaften und dabei insbesondere für Länder des globalen Südens. In aufbereiteten Grafiken und Tabellen  liefert der Autor dazu umfangreiche Informationen und erläutert die politisch-ökonomischen Zusammenhänge.


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Medienkritik als Gesellschaftskritik - Medien vertrauen? (2. Teil)

Mandy Tröger

 

Eine immer wieder vorgetragene These lautet: Die «Mächtigen» – damit sind die politischen und wirtschaftlichen Eliten gemeint – hätten einen direkten Draht zu den Medien und übten somit massiv Einfluss auf die Medienberichterstattung aus. Daher könne man den Medien nicht trauen. Im Kern würden nur Themen behandelt und nur diejenigen politischen Positionen wiedergegeben, die der Aufrechterhaltung des Status quo dienen bzw. die Interessen der «Mächtigen» nicht gefährden. Die Gegenseite dieses Narrativ setzt demgegenüber auf das Vertrauen in Medien, nachdem Vertrauen in Medien Grundpfeiler einer jeden pluralistischen, demokratischen Gesellschaftsordnung sei. Nur Massenmedien erlaubten die Vermittlung von Informationen zwischen BürgerInnen und Politik. Beide Positionen entsprächen nach Auffassung der AutorInnen jedoch nicht der Realität. Seit Jahrzehnten sind WissenschaftlerInnen damit beschäftigt, Medienvertrauen zu messen. Die Grundannahme sei, dass Misstrauen gegenüber Medien eher negativ zu bewerten ist. Die AutorInnen vertreten den Standpunkt, dass «blindes» Vertrauen, ob in Politik oder Medien, nicht Ziel einer demokratischen Gesellschaft sei.  Demokratie sei auf Debatten angewiesen, und Grundlage jeder Debatte sei ein kritisches Hinterfragen des medialen Angebotes. In diesem Sinne sei Medienkritik als Teil eines breiteren kritischen Bewusstseins zentral für das Funktionieren einer Demokratie. Nur durch sie könnten informierte BürgerInnen qualifizierte Entscheidungen treffen.


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Aktuelle Broschüren‍

Report 132

Geldpolitische Illusionen. Zentralbanken und die Inflation

 

Nach Jahren niedrigster Zinsen, Null- und Negativzinsen vollziehen wichtige Zentralbanken eine Wende hin zu höheren Zinsen mit der Begründung, so die bisher nicht gelungene Bekämpfung der Inflation jetzt erreichen zu können.

 

Der Autor erörtert die Fragen:

  • Kann eine Zentralbank die zirkulierende Geldmenge und das Zinsniveau auf den Märkten steuern, was eine erste Voraussetzung wäre, um weitergehende Ziele erreichen zu können?
  • Wie ist das Wechselspiel zwischen der monetären und der güterwirtschaftlichen Sphäre und welche Rolle kommt dabei der Zentralbank zu?
  • Kann diese mit ihren geldpolitischen Instrumenten gewollte Wirkungen in der Produktion – Wirtschaftswachstum, Preise, Beschäftigung, außenwirtschaftliche Effekte – erreichen?
  • Agieren die Notenbanken souverän oder reagieren sie vor allem auf Prozesse, die unabhängig von ihnen ablaufen?
  • Wie ist der Zusammenhang zwischen der umlaufenden Geldmenge, den Preisen und den Zinsen?
  • Können hohe Zinsen, wie weit und breit behauptet wird, die Inflation brechen?

 

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wirtschaftsinfo 62

Bilanz 2022‍

 

In 9 Einzelkapiteln – Inflation, Wachstum/Konjunktur, Arbeitslosigkeit/Beschäftigung, Digitalisierung, Arbeitsproduktivität, Ökologie, Außenhandel, Gewinne/Dividenden, Renten – untersuchen die Autoren, wie sich die wirtschaftliche, soziale und ökologische Situation im Krisen- und Kriegsjahr 2022 entwickelt hat.

 

Außerdem:
Deutschland abhängig von China? Stimmt so nicht!
Autoindustrie: Transformation by Desaster!
Westliche Sanktionspolitik gegenüber Russland – Reaktionen und Gegensanktionen
Analyse der Geldpolitik
Anschaulich aufbereitet mit zahlreichen Grafiken. Eine Fülle von Fakten & Argumenten für die Diskussion in Betrieb, Gewerkschaft und Gesellschaft.

 

Autoren:

  • Joachim Becker (Professor für Volkswirtschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien)
  • Franz Garnreiter (Dipl. Volkswirt, Mitglied der isw-Redaktion)
  • Stefan Krull (Koordinator des Gesprächskreises Zukunft "Auto Umwelt Mobilität" der Rosa-Luxemburg-Stiftung u. aktiv in der Attac AG ArbeitFairTeilen, ehem. Betriebsrat der VW AG)
  • Klaus Müller (Wirtschaftswissenschaftler, Politische Ökonomie)
  • Wolfgang Müller (China-Experte und gewerkschaftlich orientierter Publizist)
  • Willy Sabautzki (Diplom-Soziologe, isw-Redaktionsleitung)
  • Michael Schwan (International Comparative Political Economy and Economic Sociology)
  • Markus Schwarzbach (Referent für Betriebsratsseminare, Sachverständiger für Betriebsräte)
  • Helmut Türk-Berkhahn (Sozialarbeiter, beruflicher Themenschwerpunkt: Existenzsicherung von Menschen
  • Tobias Weißert(Experte Rentenfragen, Langjähriger Gewerkschafter, Betriebsrat, Mitglied von Klartext e.V.)

 

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spezial 36

Wirtschaftskrieg, Gaskrise, Inflation

Die Inflation in Deutschland springt in nie dagewesener Geschwindigkeit auf eine nie dagewesene Höhe. Die blitzartigen Preissteigerungen von Konsumgütern für den privaten Verbrauch in der jüngsten Vergangenheit sind Ausdruck einer sich verändernden Dynamik des globalisierten kapitalistischen Weltsystems auch mit einem starken Impuls auf die Abläufe der hiesigen Wirtschaft. Dabei spielt ganz besonders das sich verschiebende Anbieter-Nachfrager-Machtverhältnis auf dem Markt der Energieträger eine wesentliche Rolle. Der Energieträgermarkt hat sich zum Schauplatz eines Wirtschaftskrieges um die Ressource Erdgas mit scheinbar unversöhnlichen Akteuren entwickelt, der die gesamte Menschheit an den Rand eines weltweit ausartenden Kriegszustandes drängen kann. Der Autor Franz Garnreiter analysiert die Zusammenhänge dieses Geschehens und wirft einen Blick hinter die ökonomischen Kulissen und auf die ökonomischen Folgerungen.

 

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report 131

Klima-Imperialismus

Der vorliegende Report beinhaltet die Referate des 28. isw-forums, das im September 2022 in München stattfand.
Uli Brand belegt, dass sich der Globale Norden nach wie vor an den ökologischen und sozialen Ressourcen des Globalen Südens bedient. Der Autor führt einen Nachweis, was das im Nord-Süd-Verhältnis bedeutet und wie sich ein Zusammenhang zwischen imperialer Lebensweise und der Situation im Süden erklären lässt.
Klimaimperialismus, Kolonialismus und Greenwashing – was bedeutet die Auslagerung von (vermeintlichen) Klimaschutzmaßnahmen auf den globalen Süden? Anhand ihrer Recherchen in Indonesien beschreibt Kathrin Hartmann, wie gewalttätig der Grüne Kolonialismus ist und wie Klima- und Naturschutz Menschenrechte verletzen.
Kerem Schamberger beleuchtet die Zusammenhänge von Klima und Flucht. Die Fluchtursache Klimakatastrophe ist einem System geschuldet, das auf immer mehr Wachstum und Profit setzt und die Welt dadurch unbewohnbar macht.

 

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report 130

China und seine Rolle in einer multipolaren Weltordnung

Durch den Aufstieg Chinas und dessen Bemühen um vielfältige Kooperationen zur Gestaltung einer fairen Globalisierung scheint der zögerliche multipolare Trend der 80er Jahre in Richtung der Gestaltung einer multipolaren Weltordnung an politischem Stellenwert zu gewinnen. Der verfügbare Report enthält eine Analyse, die sich In der Hauptsache mit der Frage von Monopolarität versus der Multipolarität auseinandersetzt.  Es geht darum, ob die vom Westen betonte geopolitischen Hegemonie auf der Grundlage westlicher Wertesysteme in ihrer universellen Bedeutung und Gewaltbereitschaft aufrechterhalten bleibt. In einer neu entstehenden Weltordnung bleibt das Streben nach einer multipolaren Win-Win-Situation der Gradmesser für die weitere Entwicklung der gesellschaftlichen und politischen Entwicklung Chinas.  Im Report werden die Grundlagen der als historisch einmalig geltenden Wirtschaftsentwicklung Chinas aufgezeigt, die sich aus der grundsätzlich anderen Herangehensweise einer anders organisierten Gesellschaftsform ergibt. Ein besonderes Augenmerk richtet sich auf die sich verschärfende Rivalität der USA gegen China, die sowohl die US-Politik als auch die Weltpolitik für die nächsten Jahre und Jahrzehnte bestimmen werden. Ausführlich wird auch die Rolle Chinas und dessen beanspruchte Position der Neutralität im anhaltenden Ukrainekrieg erläutert, ebenso   die damit einhergehenden  Sino-Afrikanischen und  Sino-Amerikanischen Beziehungen.

 

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Fon: 089/130041
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